Hamsterhilfe NRW in Dormagen Wo Hamster ein Zuhause finden

Dormagen · Gudrun Hamacher hilft Hamstern in Not: Verletzte Tiere päppelt sie auf, andere vermittelt sie an neue Besitzer. Seit Februar ist sie die neue Vorsitzende der Hamsterhilfe NRW.

Dormagen: Fotos - Gudrun Hamacher gibt Hamstern in Dormagen ein neues Zuhause
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Gudrun Hamacher gibt Hamstern in Dormagen ein neues Zuhause

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Foto: Tinter, Anja (ati)

Friedhelm ist gerade aufgewacht. Noch etwas verschlafen macht er sich auf den Weg zu seinem Fressnapf. Er schiebt sich durch einen Baumstamm und dreht eine Runde im Sand. Von außen beobachtet Besitzerin Gurdrun Hamacher ihren braun-grauen Zwerghamster. „Friedhelm ist ein Roborowski“, erklärt sie, „die Art stammt aus der Wüste und braucht besonders viel Sand in ihrem Gehege.“

Im Februar hat die Dormagenerin die Leitung der Hamsterhilfe NRW übernommen – ein Verein, der 2007 von der Kaarsterin Gudrun Cappeller gegründet wurde. Sie konzentriert sich nun auf die Rettung von Straßenhunden und hat ihr Amt an Gudrun Hamacher abgegeben.

Neben 120 Vereinsmitgliedern gehören 35 Personen dem Verein an, die sich aktiv engagieren: Sie nehmen Hamster auf, die kein Zuhause mehr haben, übernehmen ärztliche Behandlungen und vermitteln die Tiere an neue Besitzer.  „Im Durchschnitt haben wir bis zu vier Aufnahmen in einer Woche“, erzählt Hamacher. Bei ihr leben derzeit 15 Hamster in liebevoll eingerichteten Gehegen.

Die Gründe warum die Tiere bei der Hamsterhilfe landen seien unterschiedlich:  „Manchmal bekommen Hamster unverhofft Nachwuchs, einige werden aus Messiehaushalten geholt, manche Familien stellen fest, dass so ein Tier doch kein Spielzeug für Kinder ist“, sagt Hamacher.

Manchmal werden sie aber auch aus illegalen Tiertransporten geholt. Gut erinnert sie sich daran, als 2017 ein Lkw mit 2000 Hamstern aufgeflogen ist. Die Hamster wurden massenhaft in kleinen Kisten gehalten, viele von ihnen seien bereits tot gewesen. Auch das Veterinäramt war alarmiert. „Das war damals eine Riesenaktion“, erzählt die 56-Jährige. „Unser Verein hat 600 Hamster auf einen Rutsch aufgenommen, später waren es noch mehr.“ Auch Hamster Friedhelm stammt aus jenem Transporter und lebt seitdem als Dauerpflegling bei Gudrun Hamacher. „Tiere, die schon zu alt sind oder operiert wurden, vermitteln wir nicht weiter“, sagt sie. Ansonsten werden Tiere an Familien gegeben, die nachweisen können, dass sie ein geeignetes Gehege haben. Denn Zwerghamster sind anspruchsvoll, brauchen viel Platz, Tunnel und Höhlen.

Die Dormagenerin investiert viel Zeit in ihr Ehrenamt. Auf die Tätigkeit ist sie vor neun Jahren durch ihre Tochter gekommen. „Sie hat von dem Verein gehört  und wollte sich engagieren“, erzählt Hamacher. Mittlerweile ist die Tochter aus dem Haus, den Tieren ist Hamacher aber treu geblieben. „Es sind tolle Tiere. Jedes von ihnen hat einen eigenen Charakter, den man nach und nach kennenlernt“, erzählt sie. Das Schönste für sie sei, wenn die Hamster langsam Vertrauen fassen. „Das ist eine schöne Bestätigung“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich freue mich über jedes Tier, von dem ich mich verabschieden muss, weil ich weiß, dass es ein tolles zu Hause bekommt.“

Mehr Infos unter: http://www.hamsterhilfe-nrw.de/

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