Gescheiterte Anwohnerprotesten in Dormagen Grünfläche wird bald bebaut

Dormagen · Die Anwohner, die das Eckgrundstück an der Nettergasse/Hardenbergstraße vor einer Bebauung retten und als „grüne Oase“ erhalten wollten, haben ihren Kampf endgültig verloren. Die Stadt hat einen Investor für das Areal an der Nettergasse/Hardenbergstraße gefunden.

 Die Anwohner hätten die Grünfläche gerne erhalten, doch ihr Protest gegen die Bebauung blieb ohne Erfolg.

Die Anwohner hätten die Grünfläche gerne erhalten, doch ihr Protest gegen die Bebauung blieb ohne Erfolg.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Allerdings ist von der früheren Planung Abstand genommen worden, dort zwei Mehrfamilienhäuser zu errichten. Das bestätigte Dormagens Stadtsprecherin Christina Böttner jetzt auf Anfrage unserer Redaktion. Stattdessen wird dort demnächst nur ein einzelnes Mehrfamilienhaus entstehen. Es soll zweigeschossig werden.

In dem Gebäude werden 15 öffentlich geförderte Wohnungen Platz finden, berichtete Christina Böttner auf Anfrage unserer Redaktion. „Zwölf davon werden Ein-Raum-Wohnungen sein, drei sind als Zwei-Raum-Wohnungen geplant“, konkretisierte Böttner. Und zwei der 15 Wohnungen sollen so konzipiert werden, dass sie rollstuhlgerecht sind.

Die kleinen Einheiten und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Handicap unterstreichen den sozialen Aspekt des Projektes. Hier sollen Menschen einziehen, die nicht soviel Geld haben beziehungsweise für die es nicht einfach ist, ein bezahlbares und zudem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Zuhause zu finden.

Das Anliegen, etwas für diese Gruppe zu tun, überwog letztendlich für die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung die Interessen der Anwohner. Die suchen das 1370 Quadratmeter große Grundstück gerne auf, um das Grün zu genießen, morgens und abends Fledermäuse zu beobachten oder miteinander ins Gespräch zu kommen. 30 von ihnen hatten im vergangenen Herbst friedlich gegen die Baupläne der Stadt protestiert und dabei auch damit argumentiert, dass die Grünfläche für die Lebensqualität wichtig sei, der Stadterwärmung entgegen wirke, zur Luftreinigung beitrage und Regenwasser speichern könne.

Doch die Wohnungsnot in Dormagen – wie auch im Rhein-Kreis Neuss allgemein – ist groß. Darauf reagiert auch die Baugenossenschaft Dormagen. Sie wird in den nächsten Jahren im südlichen Bereich der Helbüchelstraße Mehrfamilienhäuser mit bis zu 35 Wohneinheiten bauen.

Darüber hinaus soll neuer Wohnraum an der Friedrich-Ebert-Straße entstehen, und auch für die Alte Schule in Hackenbroich ist eine – maßvolle – Bebauung ins Auge gefasst worden. Gohr könnte ebenfalls wachsen: Bauland steht am südlichen Teil des Weidenstraßwegs zur Verfügung.

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