Prüfantrag in Dormagen Sport unter einem grünen Dach?

Dormagen · Die Grünen haben einen Antrag zum geplanten Neubau der Dreifach-Sporthalle am Bettina-von-Arnim-Gymnasium gestellt. Neben der Planung der Halle in konventioneller Bauweise solle die Stadt Dormagen eine ökologische Alternative vorlegen.

 Auch ein begrüntes Dach – in der Art wie hier am Beispiel des Technischen Rathauses in Dormagen – gehört für die Grünen zu einem Konzept mit nachhaltigem Bauen.

Auch ein begrüntes Dach – in der Art wie hier am Beispiel des Technischen Rathauses in Dormagen – gehört für die Grünen zu einem Konzept mit nachhaltigem Bauen.

Foto: Stadt Dormagen

Tim Wallraff und Claudia Raidelet rannten offene Türen ein. Der Fraktionsvorsitzende und die sachkundige Bürgerin der Grünen hatten zur jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses Eigenbetrieb einen Antrag zum geplanten Neubau der Dreifach-Sporthalle am Bettina-von-Arnim-Gymnasium (BvA) vorgelegt. Ihr Anliegen: Neben der Planung der Halle in konventioneller Bauweise solle die Stadt Dormagen eine ökologische Alternative vorlegen – inklusive Angaben zu den geschätzten CO2-Einsparungen und den Kosten unterschieden. Dazu gab es am Ende viel Zustimmung – wenngleich sich Hans-Joachim Woitzik vom Zentrum durchaus auch skeptisch geäußert hatte. Solche Überlegungen müssten ökonomisch tragbar sein, hatte der Politiker angemerkt und den Wunsch nach fundierteren Informationen geäußert.

Carsten Müller (SPD) machte sich Gedanken, ob denn bei einer solchen Prüfung und „Doppelplanung“ nicht zuviel Zeit verloren ginge, der Bau der Halle sich folglich verzögern könnte. Diese Bedenken räumte Frank Wolfgramm, der neue Leiter des Eigenbetriebs, indes mit Hinweis auf andere Regionen und Länder aus. In Bayern oder in Österreich etwa werde längst praktisch flächendeckend ökologisch gebaut, das sei für Unternehmen kein Neuland mehr. Entsprechend rechne er auch nicht mit nennenswerten Stockungen bei der Umsetzung des Hallenprojektes. Auch bei der statischen Belastbarkeit gebe es zwischen hallen in konventioneller und in ökologischer Bauweise keine bemerkenswerten Unterschiede. Martin Seewald (CDU) beurteilte den Antrag der Grünen unterdessen als „sehr gelungen“.

Durchaus denkbar also, dass die Dreifachhalle sich dereinst zum Beispiel mit begrüntem Dach präsentiert – und/oder bei ihrer Errichtung viel Holz verwendet wird. „Holz als Baustoff ist in der Produktion nicht energieintensiv und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass es für die Lebensdauer des Gebäudes eine CO2-Senke darstellt“, argumentieren die Grünen Wallraff und Raidelet. Als anerkannte Zertifikate für ökologische Bauweise stünden das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, das sich im Wesentlichen auf Verwaltungsgebäude beziehe, aber auch auf andere Gebäude übertragen werden könne, sowie das Zertifizierungssystem der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zur Verfügung, bei dem insbesondere Sporthallen zertifiziert werden.

Eigenbetriebsleiter Wolfgramm räumte offen ein, dass der Eigenbetrieb der Stadt bislang über keine Erfahrungen bei der Umsetzung einer Forderung wie der der Grünen verfüge. Hierzu müssten weitere Recherchen und Markterkundungen erfolgen, „die mit einem zusätzlichen fachlichen, personellen und finanziellen Aufwand verbunden sind“. Neben den maßgeblichen Anforderungen und Rahmenbedingungen müssten die zeitlichen und finanziellen Auswirkungen bei der Umsetzung der Maßnahme verifiziert und den Beschlussgremien zur Entscheidung vorgelegt werden. Im Beratungspapier für den Ausschuss formulierte Beigeordnete Tanja Gaspers aber ausdrücklich, dass der Eigenbetrieb „einem solchen Vorhaben gegenüber offen“ sei.

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