Zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Dormagen „Wir sprechen zu wenig über den Frieden“

Dormagen · An die Opfer der beiden Weltkriege und der Gewaltherrschaft wurde am Sonntag auch in Dormagen gedacht. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie die Reservistenkameradschaft Dormagen legten am Ehrenmal Kränze nieder.

 Die Zentralfeier zum Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof.

Die Zentralfeier zum Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Zuvor hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld gesprochen und betont, dass viel zu wenig über den Frieden geredet werde. „Wir nehmen ihn als selbstverständlich hin. Dabei ist er ein Geschenk“, sagte er bei der Zentralfeier zum Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof. Ein Geschenk, auf das es zu achten gelte. Denn gerade in jüngster Zeit nähmen die Auftritte der Extrem-Rechten zu, säßen die Politiker der AfD mittlerweile auch in vielen kommunalen Parlamenten. „Es beginnt immer mit Sprache“, so Lierenfeld und nannte Hass-Mails als ein Mittel, mit dem versucht würde, andere zu diffamieren und in die Enge zu treiben. „Die Demokratie wird so offen bedroht“, sprach der Bürgermeister weiter und appellierte an alle, sich dagegen zu wehren. Zeichen von Solidarität seien auch einfache Gesten, Zuhören und Nicht-Wegsehen. „Die Verpflichtung dafür zu sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholt, liegt auf allen Schultern“, sagte Lierenfeld. Und: „Auch wenn wir uns heute vor den Opfern verneigen, vor den Feinden unserer Freiheit und Demokratie werden wir niemals in die Knie gehen“, beendete er seine Ansprache. Bei der Feier spielte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Dormagen unter der Leitung von Karl Koch. Im Anschluss versammelte sich die Gemeinschaft vor den Gräbern der Zwangsarbeiter, um ihrer zu gedenken. Zu einem Gedankenaustausch ging es dann in die Glasgalerie des Kulturhauses. Insgesamt fanden am Sonntag im Dormagener Stadtgebiet elf Gedenkfeiern statt.

(goe)
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