Tierbestand in Dormagen Rechtzeitig vor Ostern: Feldhasen hoppeln wieder

Ob der Osterhase dieses Jahr bei den Dormagenern vorbeischaut, ist noch ungewiss, aber zumindest wurden seine Artverwandten schon gesichtet. Bald könnte der Feldhase allerdings als gefährdet gelten.

 Ein Feldhase in einer Dormagener Wiese. Tierschützer warnen, die Tiere könnten bald als gefährdet gelten.

Ein Feldhase in einer Dormagener Wiese. Tierschützer warnen, die Tiere könnten bald als gefährdet gelten.

Foto: Michael Albrecht

Der Feldhase ist nach dem Winter wieder in den Feldern und Wiesen unterwegs. „Der Frühling ist trocken, deshalb sieht man jetzt viele der Tiere bei uns rumlaufen“, sagt Theo Peters, Revierförster der Dormagener Wälder.

Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, weil die Förster Hasen nur in einigen Referenzgebieten (etwa Kaarst) zählen – eine bundesweite Erhebung des Deutschen Jagdverbands gibt dem Eindruck Peters allerdings recht. So zählten die Jäger 2018 durchschnittlich zwölf Feldhasen pro Quadratkilometer. Das ist ein Hase mehr als in den vergangenen Jahren, insgesamt wurden 18 Prozent mehr Tiere gezählt. Auch damals gab es kaum Regen im Frühling. Grundlage der Zählung ist eine sogenannte Scheinwerfertaxation im Frühjahr und Herbst. Jäger zählen die Feldhasen nachts mit normierten Scheinwerfern auf festgelegten Strecken im Wald.

Obwohl die Zahlen leicht steigen, bleiben sie auf niedrigem Niveau. Der Feldhase steht in NRW seit längerem auf einer so genannten Vorwarnliste, das heißt, er könnte bald offiziell als gefährdet gelten. „Eigentlich müsste es mehr Hasen geben, da wir sie in Dormagen und Umgebung kaum noch jagen“, sagt Peters. Das Problem: Rund um die Felder gebe es immer mehr Unruhe. Schuld sei die verstärkte landwirtschaftliche Nutzung und die ausgedehnte Freizeitgestaltung. Davor warnen auch der NRW-Umweltverband BUND und der Wildtierschutz.

Als Indikator für die Feldhasenpopulation gilt die sogenannte Jagdstrecke mit Zahlen erlegter, überfahrener oder anders getöteter Tiere. Die Zahl fiel nach Angaben des NRW-Umweltministeriums von gut 170.000 in 2007/2008 auf knapp 40.000 in 2017/2018. 2016/2017 waren es dem Ministerium zufolge 47.000.

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