Dormagen Dormagen feiert fröhliches Schützenfest
Dormagen · Das 147. Dormagener Schützenfest zeichnet sich durch viel Freude und "Schirmherr"-Wetter" aus. Tausende Zuschauer besuchten die Parade, Umzüge und die Veranstaltungen im Festzelt. Zwei neue Ehrenmitglieder wurden ernannt.
Mit viel Gefühl haben Rolf Schlömer und seine Frau Angelika das bisherige Dormagener Schützenfest gefeiert. Für Rolf I. ging mit dem Schützenkönigsjahr ein Kindheitstraum in Erfüllung: "Das Fest selbst ist noch schöner als ich je geglaubt habe", sagte der 56-Jährige gestern. Schon bei der Übergabe der Residenz in der "Kulle", die ihm sein Zug "Em Lack 1948" unter der Regie seines Sohnes und Adjutanten Christian Schlömer mit dem Ehrenzug "Hal Drop" bereitgestellt hatte, flossen Tränen der Freude. Bei der Fahrt mit der Kutsche musste sich auch Königin Angelika Tränen aus den Augen wischen: "Der Beifall und Jubel war einfach wunderbar", schwärmte sie.
Mit der Frühparade am Vormittag und dem Umzug mit Königsparade am Nachmittag gab es gestern zwei besondere Regimentsehrerbietungen für das Schützenkönigspaar, gefolgt vom Königsball im Festzelt gestern Abend.
Bereits am Samstag waren das stimmungsvolle Platzkonzert der Tambourkorps und Musikvereine vor dem Historischen Rathaus und der nicht leuchtende Fackelzug besondere Momente für das Königspaar gewesen. Im Fackelzug zogen - wie versprochen - die Zweitliga-Handballer und die Landesliga-Fußballer des TSV Bayer Dormagen nach ihren Aufstiegen mit.
Beim Festkommers im Zelt, an dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe teilnahm, konnte Rolf Starke, Vorsitzender des Bürger-Schützen-Vereins (BSV) Dormagen, gleich zwei verdiente Schützen zu Ehrenmitgliedern ernennen: Friedhelm Lachnicht vom Grenadierzug "Selde Blömcher" und Hans-Dieter Schmidt vom Scheibenschützenzug Welmot 1922 (Bericht über weitere Ehrungen folgt).
Mit der Sonne strahlte Schirmherr Heinz Krosch, BSV-Ehrenvorsitzender, um die Wette: "Ich habe am Freitag eigens Königin Angelika einen Damen-Regenschirm geschenkt, damit sie ihn nicht braucht", wies er lachend auf seine "Verdienste" am Wetter hin. Beim Festkommers hatte Krosch daran erinnert, dass ein gut funktionierendes Schützenwesen darin bestehe, "Traditionen zu wahren, aber offen für Neuerungen zu sein." Unter den mehreren kleineren Änderungen war die Blumen- und Fahnenparade, die vom Vormittag auf den Nachmittag verlegt wurde, wo die zwölf Blumenhörner eine größere Zuschauerkulisse als morgens hatten.
Bei der Gefallenenehrung am Ehrenmal nach Morgenlob und Heiliger Messe hielt Rolf Starke gestern eine beeindruckende Rede, in der er an die Schrecken der beiden Weltkriege und an die Unruhen und Terrorakte der heutigen Zeit erinnerte: "Nachfolgende Generationen sollen erkennen, wie sinnlos und schrecklich Terror und Krieg sind." Wegen Schwächeanfall wurde ein Schütze am Ehrenfriedhof behandelt.
