Kloster Knechtsteden in Dormagen Erste Schneeglöckchentage waren ein Erfolg

Knechtsteden · Der Dormagener Pflanzenexperte Martin Pflaum holte die in Nettetal etablierte Veranstaltung nach Knechtsteden. Tausende Besucher trafen sich am Wochenende zum Kaufen, Staunen und Fachsimpeln.

Sie ist 14 Zentimeter hoch und und hat zarte grüne Blütenblätter. Die „Green Tear“ ist so etwas wie die Blaue Mauritius unter den Schneeglöckchen, für die Sammler mehrere Hundert Euro für eine Zwiebel bezahlen. Diese Art gab es am Wochenende im Klosterhof Knechtsteden zwar nicht zu bestaunen, dafür hatten die rund 35 Händler bei den ersten Schneeglöckchentagen in Knechtsteden allerhand andere seltene Sorten zu bieten. Der Dormagener Martin Pflaum, auch Veranstalter des Pflanzentreffens Knechtsteden, hatte die Schneeglöckchentage von Nettetal aufs Klostergelände geholt.

Als eines der größten Schneeglöckchenfestivals außerhalb Großbritanniens, wo die meisten der rund 1500 Arten gezüchtet werden, hatten sich die Nettetaler Schneeglöckchentage zum Publikumsmagneten entwickelt, konnten dort aber nicht mehr stattfinden. „Dennoch hat die Besucherzahl bei der Erstauflage in Knechtsteden all unsere Erwartungen übertroffen“, zeigte sich Pflaum begeistert. „Wir haben Gäste von Dänemark bis in die Schweiz, die eigens für die Schneeglöckchentage angereist sind.“

Kein Wunder, dass die meisten der Tausenden Besucher das Areal mit großen Tüten verließen. Brigitte und Matthias Köllejan aus Dormagen haben sich von der Vielfalt faszinieren lassen, am Ende durfte aber nur ein Pflänzchen mit nach Hause: die Galanthus Viridapice aus Nordholland mit grünen Spitzen an den langen Blütenblättern. „Wir lieben seltene Pflanzen und haben bereits einige in unserem Garten gepflanzt“, erzählte Brigitte Köllejan, die begeistert sagte: „Das Angebot haben wir so vielfältig nicht erwartet.“

Für Martin Pflaum ist es schön, das Interesse der Besucher zu beobachten: „Sie haben Freude daran, und es ist prima, dass wir so verschiedene Menschen an die Vielfalt, die der Garten zu bieten hat, heranführen können.“ Das versuchten auch die Gärtner aus Großbritannien, die für die Schneeglöckchentage über den Kanal gereist waren. Monksilver Nursery aus Cambridge, und am Stand von Avon Bulbs gab es viele Schneeglöckchen-Sorten, darunter auch die Galanthus EA Bowles, die „Königin“, die für 50 Euro den Besitzer wechselte. Alan Street ist passionierter Schneeglöckchen-Fan und kommt seit zehn Jahren nach Deutschland, um sie an den Mann zu bringen. „Viele Besucher flanieren zwei- oder dreimal am Stand vorbei, bis sie sich entscheiden, etwas zu kaufen. Sie achten sehr auf die Qualität, schauen sich alles ganz genau an. Es ist schön, hier zu sein.“ Es gab auch Fleischfressende Pflanzen, ausgestellt von Marion Roßlenbroich in einem Gewächshaus. Auch andere Frühblüher wurden angeboten, etwa Krokusse, Alpenveilchen, Christrosen – an die 1000 Sorten in Blüte, damit der Käufer auch sieht, was er bekommt.

Zeitweise waren die Händler dem Ansturm kaum gewachsen, ebenso wie das Parkteam des Norbert-Gymnasiums, das, so Martin Pflaum, „einen tollen Job gemacht hat“. „Die begrenzte Parkplatzsituation ist abre ein Problem, das wir für künftige Veranstaltungen irgendwie lösen müssen“, sagte er.

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