Karneval in Dormagen Die Feste Zons ist jetzt fest in Narrenhand

Zons · Bürgermeister Erik Lierenfeld lässt die Jecken regieren. Die Tollitäten haben sich einige Gebote für die fünfte Jahreszeit ausgedacht.

 In Hochstimmung: Das Zonser Damendreigestirn Jungfrau Christine (Sörns), Prinz Jasmin (Hyrbaczek) und Bauer Jaqueline (Leonhardt) eroberte am Sonntagnachmittag die Macht in der Zollfeste.

In Hochstimmung: Das Zonser Damendreigestirn Jungfrau Christine (Sörns), Prinz Jasmin (Hyrbaczek) und Bauer Jaqueline (Leonhardt) eroberte am Sonntagnachmittag die Macht in der Zollfeste.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Seit dem Wochenende ist die alte Stadt Zons fest in Narrenhand: Der graue Alltag tritt hinter die Freude und den Frohsinn der fünften Jahreszeit zurück, deren Höhepunkt die Jecken jetzt schon entgegenfiebern. Einmal mehr musste Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld jetzt die Zonser Stadtschlüssel den Tollitäten überlassen. Schweren Herzens? Wohl kaum. Er ließ sich nicht lange bitten und übergab nach einer launigen Rede in Reimform dem Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Feste Zons das gute Stück – auch das amtierende Kinderprinzenpaar Prinz Fiona I. (Strecha) und Prinzessin Fiona II. (Fiona Marie Beivers) bekam einen.

Nach der Schlüsselübergabe und einer fröhlichen Tanzeinlage machten sich die Tollitäten Prinz Jasmin (Hyrbaczek), Bauer Jacqueline (Leonhardt) und Jungfrau Christine (Sörns) daran, die elf närrischen Regeln für die kommenden tollen Tage zu verkünden. Aufgeschrieben auf einer langen, wie Papyrus anmutenden Rolle, bekamen die mit einem Augenzwinkern versehenen Forderungen gleich einen offiziellen Touch.

Punkt 1: Die Wünsche des Dreigestirns müssen erfüllt werden – womit dann die Glaubwürdigkeit und Verbindlichkeit der folgenden zehn Gebote geklärt war. „Karneval ist ein Fest für alle, es ist volksnah, verbindend und integrativ“, forderten die jungen Jecken, ebenso wie eine stete Versorgung mit Piccolos für das Dreigestirn und Hubba-Bubba-Sekt für das Kinderprinzenpaar durch die Männer aus dem Elferrat. „Außerdem müssen alle Tempolimits im Stadtgebiet für das Dreigestirn aufgehoben werden. Hilflose Narren sind zu reinigen, zu pflegen und nach Hause zu bringen. Und Muffel, Motzköpfe und Besserwisser sollten sich Urlaub nehmen, weit weg fahren und am besten niemals wiederkommen“, hieß es unter dem zustimmenden Gelächter des närrischen Publikums weiter.

Freude und Spaß sollen in den nächsten Tagen regieren. Alle Anwohner am Rosenmontagszugweg sind darüber hinaus dazu angehalten, ihre Häuser entsprechend zu schmücken. „Am Rosenmontag soll die Sonne scheinen, es soll Kamelle regnen.“

Nicht minder humorvoll waren die närrischen Gebote des Kinderprinzenpaares, das ebenfalls den Karnevalsmuffeln Stadtverbot bis Aschermittwoch erteilt hat. Selbstbewusst forderten sie: „Jeder, der Helau ruft, wird bis Aschermittwoch in den Zonser Judenturm gesperrt.“ Die erste Reihe am Zugweg soll am Rosenmontag für die Kinder reserviert sein, außerdem sollen alle Zonser Jungen und Mädchen im Sommer eine Kugel Eis gratis bekommen. „Die Polizei soll dafür sorgen, dass wir als Zonser Kinderprinzenpaar immer grünes Licht haben. Und alle Zonser sind aufgerufen, jeden Tag für gutes Wetter zu beten.“ Im Anschluss durften die Gäste aus Politik und Verwaltung  die Bühne erklimmen, ihre Orden in Empfang nehmen und der KG närrische Wünsche mit auf den Weg geben.

Abgerundet wurde die stimmungsvolle Veranstaltung im Festzelt auf dem Rheintorparkplatz durch Auftritte zahlreicher Tanzgruppen. „Sie präsentieren aber wirklich nur Appetithappen, denn das volle Programm können die Besucher unserer Prunksitzung am Samstag erleben“, versprach Wiljo Wimmer, 1. Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft.

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