Großprojekt in Dormagen Deichsanierung startet frühestens 2023

Dormagen · Bevor die Sanierung beginnt, müssen noch einige Verfahren durchlaufen werden. Der Deichgräf des Deichverbands Dormagen/Zons geht davon aus, nicht vor 2023 mit dem Bau beginnen zu können.

 Schafe am Deich bei Zons. Seit 2012 steht fest, dass der Deich zwischen Köln und Neuss saniert werden soll.

Schafe am Deich bei Zons. Seit 2012 steht fest, dass der Deich zwischen Köln und Neuss saniert werden soll.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Seit 2012 steht fest, dass der Rheindeich zwischen Köln und Neuss saniert werden muss. Angefangen haben die Arbeiten noch immer nicht. Den Bau durchführen soll der Deichverband Dormagen/Zons. Der hat im Sommer 2020 die Durchführung eines sogenannten Planfeststellungsverfahrens bei der Bezirksregierung beantragt.

Zurück kamen erst einmal viele Einwendungen, von privaten Anwohnern sowie Gewerbetreibenden. „Die muss ich jetzt sortieren“, sagt Joachim Fischer, Deichgräf vom Deichverband Dormagen/Zons. Nach Art sowie Herkunft der Einwendung. Das dauert, sagt Fischer. „Eigentlich wollte ich das bis Ende Dezember, Anfang Januar fertig haben. Jetzt wird es wohl Mitte Februar.“

Dann wird die Bezirksregierung Düsseldorf die Einwendungen sowie den Antrag auf ein Planfeststellungsverfahren sichten. Durch ist der Antrag damit aber nicht, sagt Fischer. Erst müsse es – wahrscheinlich im Sommer – öffentliche Diskussion darüber geben, weitere Abstimmungen, bevor eine Entscheidung feststeht.

Welche Einwendungen im Detail vorliegen, will Fischer nicht sagen, nur so viel: Es geht um Anwohner, die Angst haben, dass ihre Häuser den Status des Denkmalschutz verlieren, es geht um neue Bestimmungen zu Flora und Fauna. „In dem Bereich werden wir sicher nachbessern müssen“, sagt Fischer. Das bisherige Gutachten stammt noch aus dem Jahr 2012, dem Jahr, in dem der Beschluss für die Notwendigkeit einer Deichsanierung gefasst wurde.

Die Sanierung gilt als größtes Deichbauprojekt dieser Art in Deutschland, die Kosten belaufen sich mindestens auf etwa 100 Millionen Euro.

„Ich wünsche mir, dass das Verfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen ist“, so Fischer. Doch diese Hoffnung sei sehr optimistisch. Ohnehin: Ist das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, kann noch nicht mit dem Bau begonnen werden. Denn auf die Planfeststellung folgt die Ausführungsplanung. Der Deichverband muss darlegen, was er wie und wo sanieren möchte. Auch das dauere wieder etwa ein Jahr. „Es gibt keinen Deichgräf, der ein derartiges Verfahren durchführen musste“, sagt Fischer. Deswegen könne er auch nicht in die Zukunft schauen und sagen, wann mit der der Sanierung des Deichs begonnen werden könne. Auf jeden Fall nicht vor 2023.

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