Chempark Dormagen Currenta reagiert gelassen auf Bayers Ausstiegsplan

Dormagen · Im September hatte eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters für Wirbel gesorgt. Reuters hatte seinerzeit berichtet, dass sich der Bayer-Konzern von seiner Beteiligung am Chempark-Betreiber Currenta trennen wolle.

Damals hatten sich weder Currenta, noch Bayer dazu äußern wollen. „Gerüchte kommentieren wir nicht“, hatten die Sprecher der beiden Unternehmen auf Nachfrage unserer Redaktion geantwortet. Nun haben sich die „Gerüchte“ bewahrheitet, Bayer hat inzwischen nicht nur mitgeteilt, weltweit 12.000 Stellen abbauen zu wollen, sondern nun auch offiziell verkündet, seinen 60-prozentigen Anteil an Currenta (die übrigen 40 Prozent liegen beim Chemiekonzern Lanxess) abstoßen zu wollen.

Gespräche dazu liefen bereits. Nach der erfolgreichen Trennung von Covestro stehe die Nutzung der Dienstleistungen von Currenta in keinem Verhältnis mehr zum Besitzanteil von Bayer, begründete Konzern-Chef Werner Baumann den Schritt.

Die Verantwortlichen bei Currenta gaben sich am Freitag betont gelassen. Zu den Verkaufsplänen von Bayer erklärten die Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken und Alexander Wagner: „Currenta und der Chempark sind erfolgreich. Wir sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und werden diesen Kurs konsequent fortsetzen – auch mit neuem Anteilseigner. Wir werden unseren Kunden auch in Zukunft attraktive und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen an unseren Standorten bieten.“

Wie sich die Bayer-Pläne auf die Arbeitsplätze beim Chempark-Betreiber auswirken werden, ist derzeit ungeklärt. Auch die Frage, was sich angesichts des angekündigten Abbaus von weltweit 12.000 Jobs bei der Bayer-Division CropScience mit den Tätigkeitsfeldern Saatgut, Pflanzenschutzlösungen und Schädlingsbekämpfung in Dormagen tun könnte, blieb am Freitag unbeantwortet. Der Dormagener Bayer-Betriebsrat André van Broich reagierte bis Freitagabend nicht auf eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion.

In Dormagen arbeiten etwa 1100 Beschäftigte bei CropScience. In dieser Division will Bayer weltweit 4100 Stellen streichen.

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