Planung in Dormagen Chempark baut A 57-Brücke selber neu

Dormagen · Das Bauwerk am Klein-Sasserhof muss wegen des Autobahnausbaus abgerissen werden.

Für die Beschäftigten im Chempark Dormagen ist das sicherlich eine gute Nachricht, vor allem für diejenigen unter ihnen, die ihren Arbeitsplatz aus Richtung Südwesten über Hackenbroich ansteuern und den Chempark über Tor 15 betreten. Da liegt auch ein großer Parkplatz. Um dort hinzugelangen, nutzen die Mitarbeiter eine Brücke über die Autobahn 57; die abgerissen werden muss. Nach längeren Diskussionen steht jetzt fest: Das Bauwerk bei Hackenbroich wird ersetzt, die Verbindung wird erhalten bleiben. Dafür will der Chempark selber sorgen.

Dass die derzeitige A 57-Querung, die sich im Bereich Klein-Sasserhof befindet, entfernt werden muss, hat mit dem geplanten sechsstreifigen Ausbau der Autobahn zu tun, der voraussichtlich ab 2020 vom Landesbetrieb Straßen NRW umgesetzt werden soll. Über die Möglichkeit eines Neubaus gab es im Zuge der Planungen keine Differenzen, wohl aber über die Finanzierung. Das Land NRW, dem die Brücke gehört, und der Bund wollten keinen Neubau bezahlen. Die wichtige Funktion, die die Brücke in den 1970er Jahren gehabt habe, sei mit dem Bau der Kreisstraße 18 hinfällig geworden und der Weg dorthin habe eher eine private Funktion, hatte ein Projektleiter von Straßen NRW 2017 mitgeteilt. Wer Interesse an einem Neubau habe, müsse die Kosten dafür selbst tragen, lautete der Standpunkt der Behörden, der sich auch nicht mehr änderte.

Der Betriebsrat von Covestro hatte von Anfang an die Bedeutung der Brücke für den Chempark-Standort betont und darauf verwiesen, dass viele hundert Beschäftigte von da aus Tor 15 ansteuerten. Chempark-Leiter Lars Friedrich sah das ganz genauso und hatte dies im vergangenen Sommer ebenfalls auch öffentlich unterstrichen. Jetzt gibt es eine Lösung, wie Mauritz Faenger-Montag, Sprecher des Chempark-Betreibers Currenta, auf Anfrage unserer Redaktion berichtete. „Der Chempark – konkret Bayer Real Estate – plant, den Neubau der Brücke zu finanzieren“, teilte Faenger-Montag mit. Die Bayer Real Estate ist der Immobiliendienstleister der Bayer AG, die sich unter Anderem um Neubauprojekte an den deutschen Standorten kümmert. Eine Suche nach externen Geldgebern für den Brückenbau erübrige sich damit, so der Currenta-Sprecher. Fördergelder für den Neubau würden nicht akquiriert. Zuletzt hatten die Beteiligten die Kosten für den Neubau der Brücke Klein-Sasserhof auf rund 1,6 Millionen Euro beziffert.

Ziel sei es, „alle vorbereitenden Klärungen“ so schnell herbeizuführen, dass der Brückenneubau im Planfeststellungsverfahren für den anstehenden Ausbauabschnitt der Autobahn 57 berücksichtigt werden könne und kein separates Baugenehmigungsverfahren bemüht werden müsse. Konkret nannte Faenger-Montag das erste Quartal dieses Jahres.

Desweiteren fügte er an: „Für die Chempark-Mitarbeiter im Westteil des Werks, insbesondere für die Nutzer des Parkplatzes an Tor 15, ist die Zuwegung über die Klein-Sasserhof-Brücke sehr wichtig. Das wissen wir aus dem intensiven Austausch mit den Chempark-Unternehmen. Insofern wäre der ersatzlose Wegfall der bestehenden Brücke zu keinem Zeitpunkt eine glückliche Option gewesen.“

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