Berufe in Dormagen Chempark-Azubis starten hoch motiviert

Dormagen · 219 junge Menschen haben in Dormagen bei Bayer, Lanxess, Covestro, Currenta ihre Ausbildung begonnen. Fünf junge Männer berichten von ihren ersten Eindrücken.

 Fünf angehende Industriemechaniker: (v.l.) Dennis Kuhn, Tim Kiesow, Burak Gueler, Nicholas Marlow und Durmus-Ali Durmaz vor dem Ausbildungszentrum in der Nähe von Tor 14 (Alte Heersraße) des Chemparks Dormagen.

Fünf angehende Industriemechaniker: (v.l.) Dennis Kuhn, Tim Kiesow, Burak Gueler, Nicholas Marlow und Durmus-Ali Durmaz vor dem Ausbildungszentrum in der Nähe von Tor 14 (Alte Heersraße) des Chemparks Dormagen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

An das frühe Aufstehen muss sich der ein oder andere erst noch (oder wieder) gewöhnen. Doch darüber hinaus sind Burak Güler, Nicholas Marlow, Durmus-Ali Durmaz, Tim Kiesow und Dennis Kuhn frohen Mutes. Die fünf jungen Männer haben gerade ihre Ausbildung zum Industriemechaniker in Dormagen beim Chempark-Betreiber Currenta begonnen. Und der Start ist zweifellos geglückt, wie sie beim lockeren Gespräch mit unserer Redaktion vor dem Ausbildungszentrum an der Alten Heerstraße berichten. „Am meisten gefällt mir bisher das kollegiale Miteinander“, urteilt Burak Güler, und seine vier neuen Kollegen widersprechen nicht.

Der 23-Jährige aus Neuss hat sich auf Empfehlung bei Currenta beworben, denn einige seiner Freunde und Bekannten sind ebenfalls im Chempark beschäftigt und mit ihren Jobs zufrieden. Güler ist es wichtig, dass er Spaß an der Arbeit hat. Darum schätzt er die Vielfalt seiner neuen Tätigkeit – und dass Industriemechaniker ein Job mit Zukunft ist.

Das bestätigt Currenta-Pressesprecher Mathias Scheithauer. „Nachwuchskräfte für diesen Ausbildungsgang sind gesucht“, betont er. Bewerbungen seien das ganze Jahr über möglich. Nicholas Marlow kann das bestätigen. Der 20-jährige Neusser hatte zunächst Volkswirtschaftslehre (VWL) studiert, sich dabei aber nicht wohl gefühlt. „Ich bin ein praxisbezogener Mensch“, erzählt er. Eine Zusage in einem anderen Betrieb war aufgrund der Corona-Krise zurückgezogen worden. So bewarb er sich bei Currenta und erhielt Anfang Juli die Zusage, im September anfangen zu können. Seine Tätigkeit stehe für ihn im Vordergrund, der Verdienst mache nur etwa 40 Prozent aus. Immerhin 1042 Euro brutto erhalten die angehenden Industriemechaniker im ersten Ausbildungsjahr, im zweiten und dritten werden jeweils noch mal rund 100 Euro draufgelegt.

Dennis Kuhn (21) aus Köln-Seeberg hatte sich schon Anfang des Jahres beworben und im April die Zusage bekommen. Eigentlich war er bereits „versorgt“, mit einem Ausbildungsplatz als Kfz-Mechatroniker in einem Familienunternehmen. Doch ein Großunternehmen fand er letztendlich passender für sich.

Tim Kiesow (20) kommt aus Rösrath, hat aber das Glück, dass seine Freundin in Sinnersdorf wohnt und er dort eine Bleibe gefunden hat. So spart er sich den weiten Weg aus dem Bergischen, will sich aber ohnehin eine eigene Wohnung in der Umgebung des Chemparks Dormagen suchen. Er interessiert sich für alles Handwerkliche, fing als Schreiner an und erledigte auch Schlosserarbeiten. Ob diese Erfahrungen letztendlich dazu führten, dass er bei Currenta genommen wurde, weiß er nicht; es dürfte aber zumindest kein Nachteil gewesen sein.

Fünfter im Bunde der insgesamt sechs frisch eingestellten Industriemechaniker-Azubis bei Currenta in Dormagen ist der 18-jährige Durmus-Ali Durmaz. Er hat seinen Realschulabschluss nachgeholt und mit viel Freude ebenfalls schon praktische Erfahrungen beim Fräsen und Feilen gemacht. Dass ein Freund im zweiten Lehrjahr ihm von den Vorteilen einer Lehre im Chempark erzählte, motivierte ihn, sich zu bewerben – mit Erfolg. Sein erster Eindruck ist positiv: Das Verhältnis der Leute in seiner Ausbildungsklasse sei gut, das Klima angenehm. „Alle sind nett, keiner wird vernachlässigt.“

Reizvoll: Currenta verspricht seinen Auszubildenden hervorragende Übernahmechancen: Alle, die fachlich und persönlich geeignet seien, würden übernommen – das motiviert. Zudem sei Industriemechaniker „kein Beruf, für den man sich schämen muss“, betont Malchow, der nach eigener Aussage sogar „ein bisschen stolz“ auf seine neue Tätigkeit ist. Und sein Nebenmann Güler ergänzt: „Ohne Currenta geht im Chempark gar nichts, das ist das Fundament, die Basis, die alles zum Laufen bringt.“

Noch unterrepräsentiert in den technischen Berufen im Chempark sind Frauen. Das ist auch beim aktuellen Ausbildungsjahrgang nicht anders. Doch daran werde gearbeitet, sagt Mathias Scheithauer: „Wir bemühen uns, auch Frauen die Attraktivität des technischen Bereiches verstärkt zu vermitteln.“ Das geschehe zum Beispiel bei Berufsinformationstagen, aber auch durch Porträtierung von Frauen im Unternehmen, die mit ihrem Werdegang als Vorbilder dienen können.

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