Patronatsfest der Spiritaner Brillantes Pfingstkonzert in der Basilika Knechtsteden

Knechtsteden · Das Pfingstkonzert in Knechtsteden wartete mit einer überraschenden Vielfalt auf. Nicht nur die großen Klassiker wurden in der Basilika gekonnt interpretiert.

Beim Pfingstkonzert in der Klosterbasilika Knechtsteden wurde nicht nur die Musik der großen Komponisten interpretiert.

Beim Pfingstkonzert in der Klosterbasilika Knechtsteden wurde nicht nur die Musik der großen Komponisten interpretiert.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Abend.“ Diese Aufforderung an geweihter Stätte, in der Gebet und Verkündigung zu Hause sind? Prior Emeka Nzeadibe sagte das am Pfingstsonntag schmunzelnd und trug allein schon damit zur Einstimmung für dieses geistliche Musizieren bei. Der moderierende Kantor Shawn Kühn an der Orgel, die ukrainische Sängerin Hanna Savelleva und der geborene Dormagener Markus Plachta mit seiner Querflöte gestalteten vor gut besuchter Basilika das Programm, das anlässlich des Patronatsfestes der Spiritaner geboten wurde.

Ausgewählte Titel aus Barock und der Klassik, auch eigene Kompositionen von Kühn waren in der Vielfalt überraschend. In der teilweisen Kürze sogar erfrischend. An der Qualität der Auftritte war vom ersten Orgelton, vom Einsetzen der Flöte und dem strahlenden Sopran der Sängerin nicht im Geringsten zu zweifeln.

Am frühen Abend war das Publikum bereit für solche in Wohlklang gehüllte Botschaften. Keinem entging der Hinweis, dass bei diesem Konzert die Basilika mit ihrer vorzüglichen Akustik zum zusätzlichen Mitspieler vorgesehen war. Statt eines frontalen Musizierens vom Altarraum her war viel Bewegung in den Darbietungen. Brillante Töne erklangen von vorn, von der Seite oder sogar von hinten. Das Privileg für die ersten Besucherreihen gab es jedenfalls nicht.

Glänzend rein war der Sopran der Ukrainerin, der auch noch die entlegensten Winkel der Basilika zu Resonanzböden mutieren ließ. Gekonnt virtuos spielte die Querflöte auf, und Shawn Kühn hatte an der Orgel einen großen Anteil am Gesamteindruck. Sogar Programm-Musik mit außermusikalischen Sujets ließ sich der ehrwürdige geweihte Raum gefallen. Zum Beispiel mit der „Sturm-Suite“ vom Kantor. Zunächst wehte ein Lüftchen, dann ließ die Orgel den Wind los, um den Gipfel im Sturm zu erreichen. Auch der Kuckuck und anderes Vogelgezwitscher ließen sich vernehmen.

Aufgeboten waren daneben Händel, Vivaldi, Telemann und Bach, die zu einem solchen Konzertieren stets eine Menge beizutragen haben. Aber auch Entdeckungen mit dem Laien eher unbekannten Tonsetzern erhielten ihren Platz. Manches mutete wie spontanes Improvisieren an und gewann mit seiner sympathischen Unangestrengtheit gerade deshalb seinen Reiz. Dem basilika-eigenen Ambiente tat das nicht den geringsten Abbruch. Im Gegenteil! Die Klänge eroberten sich zusätzliche Sphären und bewegten die Zuhörer. Sie konnten nur mühsam ihren Impuls unterdrücken, auf offener Szene Beifall zu spenden. Den gab es dann am Schluss reichlich, bevor ein gemeinsamer Choral angestimmt wurde.

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