Dormagen sucht Betreiber Betreiber RTR bangt um Weihnachtsmarkt

Dormagen · In diesem Jahr läuft der Vertrag der Dormagener aus. Die Stadt hat die Organisation des Weihnachtsmarktes ausgeschrieben.

 Silke Fasse ist Mitorganisatorin des Weihnachtsmarktes.

Silke Fasse ist Mitorganisatorin des Weihnachtsmarktes.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Fünf Dormagener bangen um die Zukunft des Weihnachtsmarktes, genauer gesagt um ihre Beteiligung: Heinz und Dennis Reusrath, Uwe Trippen, Bea Rüttgers sowie Silke Fasse, die unter der Event GmbH RTR firmieren und im Dezember zum fünften Mal den Weihnachtsmarkt organisieren, fürchten, dass es womöglich zum letzten Mal ist. Denn die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) hat die Vergabe öffentlich ausgeschrieben. Ausgang offen.

„Wir haben uns natürlich beworben und hoffen sehr auf den Zuschlag“, sagt Fasse. Vor allem, weil in den vergangenen Jahren mit viel Engagement, Können, aber auch Herzblut der Weihnachtsmarkt auf ein höheres Niveau gestellt worden ist. Wenn jetzt damit Schluss wäre, wäre das bitter, finden Fasse und Co. „Wir waren mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden und würden mit einer Träne im Auge das Projekt abgeben.“

Bis zum 3. Mai können Interessenten ihre Bewerbung bei der SWD einreichen. Dann entscheidet eine achtköpfige Fachjury, bestehend aus SWD, Stadt, City-Offensive und Einzelhändlern über die Vergabe. Maximal drei Bewerber werden in einem zweiten Schritt dann zu einer Vor-Ort-Präsentation eingeladen. Die Anforderungen sind klar formuliert, wie Stadtmarketing-Leiter Thomas Schmitt sagt: „Wir wollen vor allem ein gutes Konzept für Dormagen, daher ist die konzeptionelle Gestaltung des Marktes der Schwerpunkt der Ausschreibung.“

Erwartet wird, dass der künftige Veranstalter mit örtlichen Organisationen und Gruppen wie der City-Offensive Dormagen, Stadt, SWD sowie Vereinen und örtlichen Musikgruppen zusammenarbeitet und sie in die Programmgestaltung einbindet. Die Durchführung eines verkaufsoffenen Sonntags muss gewährleistet sein. Schmitt betont: „Gewünscht ist eine ansprechende, einheitliche Gestaltung und eine lichttechnische Ausleuchtung des Platzes, die eine weihnachtliche Atmosphäre schafft und somit dem Charakter eines Weihnachtsmarktes gerecht wird“. So darf für die Dekoration ausschließlich natürliches Grün verwendet werden. Die SWD erwartet, dass das Bühnenprogramm weihnachtlich geprägt und entsprechend ausgerichtet ist. Dazu gehören (wie bisher) zum Beispiel Liveauftritte von Chören, Bands und Theateraufführungen, oftmals von lokalen Akteuren. Auch Mitmachaktionen für Kinder, zum Beispiel ein „realer Weihnachtsmann“, sollen im Rahmenprogramm des Marktes enthalten sein.

Der Weihnachtsmarkt soll neben passenden Verzehrständen auch attraktive Verkaufsstände mit kunsthandwerklichen weihnachtlichen Artikeln und darüber hinaus Attraktionen wie zum Beispiel eine Schlittschuhbahn umfassen. Schmitt: „Die Attraktionen sollen einen hochwertigen Charakter haben und zur weihnachtlichen Stimmung beitragen.“ Bei der Vergabe der Standplätze sollten Dormagener Unternehmen bevorzugt behandelt werden, mehr ein Wunsch, denn eine Verpflichtung. Ferner sind, mit Ausnahme von Kinderfahrgeschäften, keine Schaustellerfahrgeschäfte zugelassen.

Mit Blick auf mögliche, größere Betreiber von solchen Märkten, die Dormagen vielleicht gern als Geschäft nebenbei mitnehmen möchten, gibt es einen deutlichen Hinweis der SWD: Um eine Chance auf den Zuschlag zu bekommen, ist die Zusicherung zwingend zu erbringen, dass der Betreiber vor Ort in Dormagen verfügbar ist, um mit den hiesigen Akteuren sprechen zu können. „Die Kommunikation mit Hilfe moderner Medien ist nicht ausreichend.“ Das ist auch ein Punkt bei den Kriterien: Zehn Prozent macht die Einbindung lokaler Akteure aus, allein mit 40 Prozent wird das Konzept bewertet. Hinzu kommen Referenzen und Leistungsfähigkeit. Die hat RTR seit vier Jahren unter Beweis gestellt.

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