Premiere in Dormagen Baptistengemeinde feiert Dreifach-Taufe am „Strabi“

Dormagen · Pastor Roger Bahr hatte schon länger mit einer Tauffeier unter freiem Himmel geliebäugelt. Die Kreiswerke Grevenbroich verschaffen ihm und seiner Gemeinde nun die Möglichkeit dazu.

 Pastor Roger Bahr hofft für Sonntag auf gutes Wetter.

Pastor Roger Bahr hofft für Sonntag auf gutes Wetter.

Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Der Straberg-Nievenheimer See, liebevoll „Strabi“ genannt, hat schon einiges gesehen: Im Sommer tummeln sich hier die Badegäste, am Wakebeach die Wassersportler, und in den Vor-Corona-Zeiten lockte das Strabi-Musikfestival die Fans in Scharen an. Als Ort für kirchliche Veranstaltungen war das Freizeitgelände bis jetzt nicht bekannt. Doch das ändert sich nun. Am Sonntag (30. August) findet dort die Taufe von zwei Jugendlichen und einem 30-jährigen Erwachsenen aus Dormagen und Grevenbroich statt, die zur Baptisten-Kirche an der Dormagener Bürger-Schützen-Allee gehören.

Eine Premiere, wie Pastor Roger Bahr im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet: „Dies ist das erste Mal, dass die Baptisten-Kirche im Freien tauft. Die drei jungen Leute bekennen in der Taufe ihren Glauben an Jesus Christus und werden auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft.“

In der Evangelischen Freikirche ist es üblich, dass sich Menschen erst ab einem religionsmündigen Alter taufen lassen. Jeder Mensch solle selbst die Entscheidung treffen, ob er Gott vertrauen und ihm das eigene Leben anvertrauen möchte, erklärt Pastor Bahr.

Mit einer Tauffeier im Freien habe er seit langem geliebäugelt, nun habe die Corona-Krise den letzten Anstoß dazu gegeben. Denn am „Strabi“ ist es nicht nur einfacher, die Sicherheitsabstände einzuhalten als in der Kirche – es kann auch guten Gewissens und weitgehend risikolos gesungen werden. „Gesang und Musik sind uns sehr wichtig“, betont Bahr.

Ursprünglich sollte die Taufe am Rhein stattfinden. „Doch der hat im Moment zu wenig Wasser. Wir hätten dann schon recht weit in den Fluss hineingehen müssen und wären nah an die Fahrrinne gekommen, das wäre zu gefährlich gewesen“, so der Pastor. Zur Erklärung: Die Gemeinde praktiziert das vollständige Untertauchen in der Taufe, so wie es bei den ersten christlichen Gemeinden über Jahrhunderte üblich war. Die Symbolik dahinter: Das alte Leben wird „begraben“ und ein neues Leben mit der Hilfe und der Kraft Gottes steht nun auf.

Nachdem sich die Rhein-Idee nicht verwirklichen ließ, nahm die Gemeinde Kontakt zu den Kreiswerken Grevenbroich auf, die gegen die Taufen am Badestrand nichts einzuwenden hatte. Neugierige und Gäste sind eingeladen, am Gottesdienst teilzunehmen. Einlass am See ist um 8 Uhr, der Beginn des Gottesdienstes ist für 8.30 Uhr vorgesehen. Er endet gegen 9.30 Uhr. Um 10 Uhr beginnt der öffentliche Badebetrieb.

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