Tiefgarage am Kreisarchiv Ärger um Parkplätze in Zonser Altstadt

Zons · Die Sanierungsarbeiten an der Tiefgarage der SVGD am neuen Kreisarchiv in Zons werden mit rund 1,5 Millionen Euro angegeben. Dafür sollen die Stellplätze teurer und die oberirdischen Parkplätze bewirtschaftet werden.

 Bevor die oberirdischen Stellplätze hinter dem neuen Kreisarchiv in Zons fertiggestellt werden, fällt der erste Teil der Sanierung der Tiefgarage, die der SVGD gehört, an.

Bevor die oberirdischen Stellplätze hinter dem neuen Kreisarchiv in Zons fertiggestellt werden, fällt der erste Teil der Sanierung der Tiefgarage, die der SVGD gehört, an.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Kaum ein Thema beschäftigt die Zonser so sehr wie das Parken in der Altstadt. In den engen Gassen ist nicht viel Platz, den sich die Bewohner mit den Besuchern und Touristen teilen müssen, auch wenn ein Parkverbot für alle außer den Anwohnern gilt. Da trifft die schlechte Nachricht, dass die Tiefgarage der SVGD am neuen Kreisarchiv, deren 64 Dauermiet-Plätze fast immer belegt sind, über längere Zeit aufwendig saniert werden muss, die Nutzer ebenso schwer wie die Ankündigung, zur (Teil-)Finanzierung möglicherweise die Parkgebühren zu erhöhen und die oberirdischen Parkplätze zu bewirtschaften – die genauen Entgelte stehen noch nicht fest. Einige Anwohner haben bereits angekündigt, zur Ratssitzung am Dienstag, 6. November, um 17.30 Uhr in den Ratssaal zu kommen, um Einwohnerfragen zu stellen. In der Sitzung soll es auch um den Zeitplan gehen.

Denn auf der Tagesordnung steht die Sanierung der Tiefgarage, die in zwei Bauabschnitten erfolgen soll: Zunächst sollen sofort im Rahmen der oberirdischen Parkplatzgestaltung die Kanalsanierung, die Fugenerneuerung und die Rampensanierung angegangen werden. Die Kosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich auf ca. 500.000 Euro.

Die Schäden, die sich beim Rückbau der Tiefgaragenaufbauten gezeigt haben, sind enorm: „Durch die Fugen der Tiefgaragendecke tritt Feuchtigkeit ein. Die Decke selbst weist Risse auf. Auch die Entwässerungssysteme der Decke und der Rampe funktionieren nicht, die Leitungen sind desolat oder verstopft“, so die Stadt.

Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die Eigentümerin der Tiefgarage ist, bittet die Betroffenen um Verständnis: „Bei einem 50 Jahre alten Bauwerk ist es immer möglich, dass sich gewisse Schäden erst im Bauprozess zeigen. Genau das ist hier leider geschehen.“ Für eine umfangreiche Sanierung der Tiefgarage sind zwei Jahre und rund eine Million Euro veranschlagt. Der zweite Bauabschnitt betrifft die Sanierung der Betonkonstruktion, Stützen und Decke sowie die der Bodenbeschichtung. Der Rat entscheidet am Dienstag, ob er den Aufsichtsrat der SVGD anweist, diese Sanierungen zu veranlassen. Die Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro verlängern die Nutzbarkeit der Tiefgarage um ca. 40 Jahre.

Die Sanierung der Stützen, Decken und Wände könnte noch um maximal zwei Jahre verzögert werden, so die Verwaltungsvorlage. „Ein Verzicht der Erhaltungsmaßnahmen (Sanierung, Verfüllung oder Rückbau) würde dazu führen, dass auch die oberirdischen Stellplätze der Tiefgarage nicht mehr genutzt werden könnten, da die Standsicherheit der Tiefgarage nach ca. zwei Jahren im bauordnungsrechtlichen Sinne nicht mehr gegeben sein wird.“

Als Alternativen wurden der Komplettrückbau und eine Verfüllung geprüft und verworfen, da sie umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an der Schloss- und Stadtmauer nach sich ziehen würden und ähnlich teuer wie eine Sanierung wären.

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