Dormagen Diskussion um mehr Plätze in der "Kulle"

Dormagen · Mit einer von der SPD angestoßenen "Optimierung" der Kulturhalle sollen Veranstaltungen mit mehr als 199 Besuchern möglich werden. Die CDU sieht den womöglichen Finanzaufwand kritisch. Geprüft werden sollen Technik und Bedarf.

 Die Kulturhalle an der Langemarkstraße wird von Vereinen und Konzertveranstaltern geschätzt.

Die Kulturhalle an der Langemarkstraße wird von Vereinen und Konzertveranstaltern geschätzt.

Foto: L. Hammer

An mindestens 180 Tagen im Jahr ist die Kulturhalle an der Langemarkstraße mit Veranstaltungen belegt, die von der Probe der Musikschule über die Sitzung des Sportverbandes Dormagen bis zum Kabarettauftritt der Springmäuse reichen. Alle haben gemeinsam, dass sie nur auf 199 Gäste ausgerichtet sein dürfen. Um die Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass in der beliebten "Kulle" eine "noch festzulegende Zahl von Veranstaltungen mit mehr als 199 Besuchern" stattfinden kann, hat die SPD-Fraktion einen Antrag für den am 11. März tagenden Kulturausschuss gestellt.

Dormagen: Diskussion um mehr Plätze in der "Kulle"
Foto: Linda Hammer

Die Verwaltung schlägt laut Erstem Beigeordneten Kai Uffelmann einen Prüfauftrag vor, mit dem der tatsächliche Bedarf und die Auswirkungen auf Schall- und Brandschutzauflagen ermittelt werden: "Das ist alles machbar", meint Uffelmann. CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer sieht das kritischer und mahnt eine genaue Auflistung der Kosten an: "Wenn ein altes Gebäude wie die Kulle einfach mit geringen Mitteln so umgestaltet werden kann, dass die Anforderungen an Lärm-, Brandschutz und Statik auch für mehr Besucher erfüllt werden, dann gern", sagt Wimmer, der eine richtige Prüfung fordert.

Diese könnte durch den Auftrag an die Verwaltung erreicht werden, denn eine genaue Auflistung der geplanten Veranstaltungen und ihre Auswirkungen auf Schall- und Brandschutz wäre die Voraussetzung, um eine erweiterte Baugenehmigung für die Kulle als Veranstaltungshalle mit mehr als 199 Gästen zu erhalten, wie Kämmerer Uffelmann erläutert: "Zu einem für eine solche Genehmigung erforderlichen Gutachten gehört unter anderem auch die einzelne Betrachtung aller Veranstaltungen, des An- und Abfahrens der Gäste, des Soziallärms und der Fluchtwege." Dabei gehe es auch um die Verbreiterung der Türen und das Einrichten einer Brandmeldezentrale, was "einen fünfstelligen Betrag kosten" könnte.

Die SPD nehme "die der Limitierungen zugrundeliegenden Sicherheitsvorschriften sehr ernst", sagt der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Bürgermeisterkandidat Erik Lierenfeld, der aber auch darauf hinweist, dass das Ambiente der Kulle "beste Voraussetzungen für die unterschiedlichsten Veranstaltungen" wie sonst keine Einrichtung in Dormagen biete. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt sieht eine Optimierung der Kulle als den richtigen Weg an: "Es wird sicher möglich sein, unter Berücksichtigung der verschiedensten Aspekte einen Konsens zu finden, der die bessere Nutzbarkeit dieser Veranstaltungsstätte im Sinne der Bürger ermöglicht", meint Schmitt.

Das alles geht nur im Einvernehmen mit den Anwohnern, so die SPD, worauf auch Uffelmann hinweist: "Niemand muss jetzt Angst haben, dass Tag und Nacht Dauerbeschallung vorgesehen ist", hält er weder Sorgen noch Euphorie für angebracht: "Wir haben keine Eile und werden die Nachbarn einbeziehen."

Für Kulturbüro-Leiter Olaf Moll wäre eine Aufstockung für seine eigenen Veranstaltungen "nicht interessant", da dann zusätzliche Kosten für Gema und einen geforderten Veranstaltungstechniker auf ihn zukämen: "Da würden wir von einer Erhöhung von 199 auf 247 Sitzplätze nicht profitieren", sagt Moll.

(NGZ)
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