Dormagen Die Veranstaltungsprofis

Dormagen · 1984 beschloss die Dormagener Band Coma, ihre Musikanlagen als Nebenverdienst zu vermieten. Aus der fixen Idee ist längst ein Mittelständler gewachsen, der sich bei "Musik aus Dormagen" am Samstag um die Technik kümmert.

Mischpult-Gespräche: Geschäftsführer Oliver Schmitt (r.) instruiert die Mitarbeiter Kevin Keulertz, Lars Wilke und Alexander Abel (v.l.).

Mischpult-Gespräche: Geschäftsführer Oliver Schmitt (r.) instruiert die Mitarbeiter Kevin Keulertz, Lars Wilke und Alexander Abel (v.l.).

Foto: h. jazyk

Falls es zu einem Skandal gekommen wäre auf der Hochzeit von Günther Jauch, Uwe Gödecke hätte ihn nicht ausgeplaudert. Dabei war der Betrieb, den er mit seinen Kompagnons Jürgen Deneke, Uwe Schmidt und Olli Schmitz leitet, hautnah dabei.

Gemeinsam führt das Quartett das Unternehmen "Coma Media", das 1984 eher aus einer fixen Idee heraus entstanden ist. Schmidt und Deneke, die damals in der Rockband Coma spielten, verliehen ihre Musikanlage, um sich ein kleines Zubrot zu verdienen; vier Jahre später gründeten sie das Unternehmen "Coma Musik", das seit 1991 an der Emdener Straße ansässig ist. "Ein paar Lampen, Mikros, Mischpult – das Equipment wurde bald erweitert", sagt Gödecke, der 1992 in das Geschäft eingestiegen ist.

Heute beschäftigt das Unternehmen zehn feste und 20 freie Mitarbeiter, zwei Auszubildende gehören zu "Coma Media", das Gödecke längst als Familie bezeichnet. Hauptsächlich in NRW – im Raum Köln, Düsseldorf und im Ruhrgebiet – sorgt die Firma für gelungene Firmenevents. Stadtfeste und Konzerte. Die Liste der Namen, mit denen der Betrieb zusammengearbeitet hat, ist prominent: Marla Glen, Roland Kaiser, Gerhard Schröder, Guildo Horn, Bläck Fööss, Jörg Immendorff, Stefan Raab. "Wir könnten theoretisch sechs Veranstaltungen an einem Wochenende parallel betreuen", sagt Gödecke. Vier eigene Bühnensysteme hat "Coma Media" auf dem Gelände stehen, mit zwei Lastwagen fahren die Mitarbeiter zu den Veranstaltungen. Die Kosten für das Equipment lägen schon im sechsstelligen Bereich. In den vergangenen 20 Jahren habe "Coma Media" rund 2500 Events betreut – und auch längst die Geschäftsbereiche erweitert: Coma betreut den Klosterhof Knechtsteden, hat ein eigenes Studio aufgebaut, betreibt eine Abteilung für Werbung und Grafik.

Das Geschäft ist allerdings weniger glamourös, als es scheint: "Unser Brot-und-Butter-Geschäft sind Firmenveranstaltungen: Incentivs, Konferenzen, Präsentationen." Für den Job als Veranstaltungstechniker müsse man zudem geboren sein. Eine 60-Stunden-Woche und 24-Stunden-Tage sind keine Seltenheit. "Wir sind ein spezieller Menschenschlag", sagt Gödecke. Daher testet das Unternehmen seine Azubis zunächst in einem Praktikum.

Auch das Führungsquartett blickt positiv in die Zukunft. "Am Anfang", sagt Gödecke, "haben uns einige prophezeit, dass das Konzept mit vier Geschäftsführern kein Jahr gut geht."

(NGZ)
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