Dormagen Die Stadt steht unter dem Diktat der Finanzen

Dormagen · Unsere Zeitung nimmt im "Dormagen-Barometer" Vorhaben und Baustellen in der Stadt unter die Lupe, zeigt die Fort- und Rückschritte auf.

Die Stadt Dormagen wird vom Sparzwang bestimmt. Das im Dezember verabschiedete Haushaltssicherungskonzept schränkt den Handlungsspielraum von Politik und Verwaltung ein, es verpflichtet sie gleichermaßen dazu, das beschlossene Sparvolumen mit konkreten Inhalten zu füllen und Einsparungen vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund gibt es eine Reihe von Fragen: Wie wird die künftige Sportlandschaft aussehen? Wird es der Stadt gelingen, die benötigten Gewerbeflächen zu erhalten und neue Firmen anzusiedeln? Welche städtebaulichen Entwicklungen sind in Dormagen noch möglich, welche Impulse kommen aus der Wirtschaft?

Über die per Bürgerentscheid erhaltene Römer-Therme freuen sich die Besucher, aber die damit verbundene Verpflichtung, sich jährlich mit maximal 200 000 Euro am Betriebskosten-Defizit des Ganzjahresfreibades zu beteiligen, wird an anderer Stelle wieder zu Einsparungen führen. Und welche Folge-Wirkungen wird der Bürgerentscheid Nummer zwei bringen, in dem es um den Erhalt der beiden städtischen Hallenbäder geht?

Mit der dritten Ausgabe des "Dormagen-Barometers" will unsere Zeitung die aktuellen Themen und Projekte in der Stadt verfolgen – und zwar über einen langen Zeitraum. Sie werden zwei Mal im Jahr auf den Prüfstand gestellt. Dazu sind drei Kategorien eingerichtet: "In der Mache", "In der Planung" und (erst) "In der Diskussion". Gibt es bei einem Thema einen deutlich erkennbaren Fortschritt, bekommt es einen grünen Pfeil, der nach oben zeigt, und es gibt einen Aufstieg im Ranking. Aber es kann auch nach unten gehen. Auch neue Projekte werden berücksichtigt und können ins "Dormagen-Barometer" aufgenommen werden, andere herausfallen, wenn sie inzwischen beendet sind. Die im "Dormagen-Barometer" benannten Projekte stehen exemplarisch für kommunale Schwerpunkte und Ziele und auch für Durchsetzungswillen und -fähigkeit der Politik.

Die gewählten neun Vorhaben können natürlich nicht den Anspruch erheben, alles abzubilden, was sich in der Stadt abspielt. Es sind aber wichtige Vorhaben und Themen, sie sind ein Gradmesser für den Zustand einer Stadt. Der Bürger kann verfolgen, wo sich was in welcher Zeit tut. Dafür gibt es gute Beispiele. So der Bahnhofsumbau, der tatsächlich jetzt zügig begonnen hat und noch in diesem Jahr abgeschlossen sein soll. Mit Konsequenz und Sorgfalt wird die Gestaltung der Schullandschaft vorangetrieben: Konzepterstellung für eine Sekundarschule, Elternbefragung und politische Diskussionen. Auf der anderen Seite ist bei Themen wie "Autobahnanschluss Delrath" oder auch "Zuckerfabrik" seit langem wenig Bewegung zu erkennen.

Info Das "Dormagen-Barometer" haben Klaus D. Schumilas und Carina Wernig zusammengestellt.

(NGZ/rl)
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