Dormagen Die Lions-Cheerleader sind längst kein Dorfverein mehr

Dormagen · 60 Bewerber kamen zum Probetraining, bei dem nach neuen Talenten Ausschau gehalten wird.

 Hochgefühl: Cheerleading ist eine eigene Sportart, die Tanz, Akrobatik, Turnen und Sprünge miteinander verbindet.

Hochgefühl: Cheerleading ist eine eigene Sportart, die Tanz, Akrobatik, Turnen und Sprünge miteinander verbindet.

Foto: Salz

Die Lions-Cheerleader in Delhoven sind längst nicht mehr die Showtanzgruppe, die sie vor zehn Jahren noch waren. Mittlerweile haben sie sich einen Namen im Leistungs-Cheerleading gemacht. Um den Nachwuchs zu fördern und neue Mitglieder zu bekommen, finden einmal im Jahr sogenannte Tryouts, also Probetrainings, statt. Diesmal waren es 60 Bewerber im Alter von sechs Jahren bis Mitte 30. 25 davon konnte der seit 2002 existierende Verein aufnehmen. "Wir gucken, ob der Leistungsstand stimmt, aber viel wichtiger ist, dass die Leute ins Team passen", erklärt Cheftrainerin Daniela Neuy.

Die Bewerber wurden vorab nach ihrem Alter auf drei unterschiedliche Probetrainings verteilt. Jeweils eins für die "Peewees", die Sechs- bis Zwölfjährigen, für die "Juniors", die Zwölf- bis 16-jährigen, und für die "Seniors", unter die alle ab 16 Jahren fallen. Auf dem Programm stehen dabei immer zuerst das Aufwärmen und das Dehnen. Anschließend werden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt. In den einzelnen Gruppen machen sie dann Übungen aus dem richtigen Training. "Cheerleading ist sehr vielfältig,", erklärt Neuy, "Tanzen, Springen, Akrobatik und Turnen sind die wichtigsten Aspekte." Jeder Teilnehmer trägt eine Nummer auf seinem Oberteil, Trainer beobachten und machen sich Notizen. Jeder wird objektiv nach seiner Leistung beurteilt. "Natürlich ist wichtig, was die Bewerber in ihrer jeweiligen Altersgruppe an Fähigkeiten mitbringen, aber noch wichtiger ist der Charakter und die Bereitschaft", erzählt Neuy. "Wir sagen allen Teilnehmern, die wir leider nicht aufnehmen konnten, schriftlich ab und erklären, woran es liegt", fügt sie hinzu. "Manche Bewerber sind einfach noch zu jung, die können dann im nächsten Jahr noch mal kommen." Inzwischen hat der Verein 105 aktive Mitglieder.

Pro Woche hat jedes Mitglied theoretisch die Möglichkeit, 15 Stunden zu trainieren. Diese setzen sich aus Gruppen- und Einzeltrainings zusammen."Einige Überflieger-Kinder müssen wir regelrecht bremsen", berichtet Neuy und lacht. Viele nutzten aber auch die Möglichkeit, außerhalb des Trainings noch ins Fitnessstudio zu gehen, um Krafttraining zu machen.

Ende des Jahres möchte der Verein mit den Seniors und den Juniors an einer internationalen Meisterschaft teilnehmen. Dabei vertreten die Sportler nicht ihr Land, sondern ihren Verein. Der erste Platz qualifiziert für die nächste Runde in Orlando, Florida. In der Junior-Kategorie stehen die Chancen gut. "Unser Ziel ist aber erstmal eine gute Platzierung", sagt Neuy.

Im März 2019 stehen außerdem die Landesmeisterschaften an. Bei guter Platzierung, die Seniors müssten beispielsweise unter den besten 15 sein, qualifiziert sich das Team automatisch für die deutsche Meisterschaft. Zusätzlich finden nächstes Jahr die Europa- und Weltmeisterschaften im Cheerleading statt. "Das Ziel bei allen Turnieren ist eine gute Platzierung", sagt Neuy.

(NGZ)
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