Dormagen Die Kämpferin für das Bad

Dormagen · Kerstin Born, Vorsitzende der SSG Nievenheim-Delrath, streitet leidenschaftlich für den Erhalt des Nievenheimer Bades. Inzwischen hat sie die Bürgerinitiative "BAD" ins Leben gerufen. Das Porträt einer streitbaren Kämpferin.

 Nicht aus Pappe ist Kerstin Born, wenn es darum geht, für die SSG Nievenheim-Delrath und das Hallenbad Nievenheim zu kämpfen.

Nicht aus Pappe ist Kerstin Born, wenn es darum geht, für die SSG Nievenheim-Delrath und das Hallenbad Nievenheim zu kämpfen.

Foto: h. jazyk

Kerstin Born ist ein Mensch der klaren Worte. Gemeinsam mit fünf Mitstreitern hat die 47-jährige die Bürgerinitiative BAD gegen den Abriss der Dormagener Hallenbäder gegründet. Sie sagt: "Ein Hallenbad ist für ganz Dormagen zu wenig." Als Vorsitzende der SSG Nievenheim-Delrath weiß sie, wovon sie spricht. Mindestens zwei Mal in der Woche ist sie selbst als Übungsleiterin im Hallenbad Nievenheim tätig.

Wenn sie über die aktuellen Bad-Sanierungspläne der Stadt Dormagen spricht, gerät sie richtig in Fahrt. Für undurchsichtig und nicht durchdacht hält sie deren Begründung für einen Abriss und findet gleich eine ganze Reihe von Gegenargumenten. Sie ist bereit für ihre Sache zu kämpfen — nicht nur im Falle des Schwimmbads. Denn hilflos zu jammern ist nicht ihr Ding. Sie krempelt lieber die Ärmel hoch. Für die BfD engagiert sie sich beispielsweise im Sportausschuss.

Die nötige Entschlossenheit hat sie durch ihre eigene sportliche Karriere: Kerstin Born zog früher als Leistungsschwimmerin für den TSV Bayer Dormagen ihre Bahnen. Beim Training lernte sie dann auch ihren Mann kennen. Über ihren Sohn, der im Nievenheimer Schwimmbad das Seepferdchen machte, kam sie zur SSG Nievenheim-Delrath. Die junge Familie wohnte in Nievenheim und das Schwimmbad in direkter Nachbarschaft war gut erreichbar. Weil beim Kinderschwimmen immer Helfer gebraucht wurden, sprang sie zunächst hier und da ein.

"Erst habe ich nur am Beckenrand gestanden und dann wurde es im Laufe der Zeit immer mehr", erinnert sie sich. Schließlich machte sie einen Übungsleiterschein. Heute ist ihr Sohn 15 Jahre alt und Kerstin Born bringt den Kleinen noch immer das Schwimmen bei. Darüber hinaus leitet sie die erste Mannschaft sowie die Nachwuchsmannschaft der SSG und gibt Aquafitness-Kurse. Einen Alltag ohne den Schwimmsport kann sie sich kaum noch vorstellen. Der Verein hat inzwischen rund 720 Mitglieder — 500 Dauermitglieder und etwa 220, die vorübergehend ein Kursangebot nutzen. "Vor zehn Jahren hatten wir erst 80 Mitglieder und wir wachsen immer noch kräftig", erklärt Kerstin Born. Sie hat noch viele Ideen, die sich nur umsetzen lassen, wenn der Verein ausreichend Trainingsmöglichkeiten bekommt.

(NGZ/rl)
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