Ehrenamt in Dormagen Die Freiwilligenagentur wird 20

Dormagen · Die Einrichtung zur Vermittlung von Ehrenamtlern hat sich in Dormagen längst etabliert.

Die Freiwilligenagentur begleitet als Vermittlungsstelle Menschen aller Altersgruppen, unabhängig von Nationalität, Konfession oder Parteizugehörigkeit, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Jetzt feiert die Dormagener Einrichtung 20-jähriges Bestehen.

„Unsere Gesellschaft ist heute sehr durchmischt“ sagt Dagmar Drossart. „Es gibt viele Zugezogene, weniger Vereinsleben und Struktur. Trotzdem möchten sich Menschen engagieren und den Ort und die Mitmenschen besser kennenlernen, wissen aber nicht, welche Möglichkeiten es gibt.“ Das Team der Freiwilligenagentur setzt sich mit Interessierten zusammen. „Wir geben Informationen und stellen Fragen, um herauszufinden, welche Aufgaben passen können. Wir möchten beispielsweise wissen, welche Motivation die Person hat, wie viel Zeit sie mitbringt und mit wem sie gerne zusammen arbeiten möchte.“ Danach macht der Mitarbeiter Vorschläge, recherchiert weitere Möglichkeiten und prüft den Bedarf bei Einrichtungen.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich unterschiedliche Menschen ehrenamtlich über die Freiwilligenagentur engagiert. Darunter Jugendliche, die die Zeit zwischen Abitur und Studium genutzt haben, Berufstätige, Senioren, auch Geflüchtete. „Für Geflüchteten, die noch keiner Arbeit nachgehen dürfen, weil ihr Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist, ist es wichtig, Struktur in ihren Alltag zu bringen, beispielsweise durch ein Ehrenamt“, sagt Dagmar Drossart. Berufstätige meldeten sich häufig, weil sie etwas machen wollten, das sie mehr erfüllt als die Arbeit oder auch, weil sie etwas zurückgeben möchte.

Seit 2000 gehört der Tag des Ehrenamts zu den Veranstaltungen, organisiert von der Freiwilligenagentur, zuletzt mit Kooperationspartnern wie Stadt, Chempark und Diakonie. 2008 wurde das Projekt Dormagener Schulranzen in Kooperation mit der Tafel, der Stadt und durch finanzielle Unterstützung von privaten Spendern und Unternehmen ins Leben gerufen. „Ein Projekt, dass bei den Dormagenern gut ankommt. Es ist emotional, viele können etwas damit verbinden.“ Desweiteren gibt es den Dormagener Kulturbegleitdienst, „Dormagen liest vor“ oder die „Helfenden Hände“. Zudem weitere Veranstaltungen wie Informationsabende zum Schöffenamt sowie Foren für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe und Lernpaten.

Besondere Momente seien immer wieder, wenn Ehrenamtliche glücklich mit ihrer vermittelten Stelle seien. „Dann wissen wir, wir haben gute Arbeit gemacht. Da geht uns einfach das Herz auf“, sagt Dagmar Drossart. Aber auch, wer feststellte, dass eine Aufgabe nicht zu ihm passe, solle sich melden.

Für die Zukunft wünscht sich die Mitarbeiterin, mehr Freiwillige an Naturschutzverbände zu vermitteln. Zudem seien die Freiwilligenagenturen, die zu einer Landesarbeitsgemeinschaft gehören, recht unbekannt. „Es kommen wenige Leute auf die Idee, uns zu fragen, wenn sie Unterstützung brauchen, beispielsweise für Projekte, das vermissen wir noch.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort