Stürzelberger Modellbau-Club präsentierte ferngesteuerte Miniatur-Flugzeuge Die Fire-Fox mit Strahlantrieb bringt es auf 250 Stundenkilometer

Dormagen. "Als Kind bin ich mit meinem Vater immer zum Flugplatz gefahren. Manchmal durfte ich dann auch die Fernsteuerung übernehmen. Jetzt bin ich selbst schon seit 15 Jahren dabei", erklärt Uwe Naumann. So wie ihm oder zumindest ähnlich ging es den meisten Mitgliedern im Stürzelberger Modellbau-Club, als sie das Hobby rund um die Mini-Flugzeuge und -Hubschrauber für sich entdeckt haben.

Dormagen. "Als Kind bin ich mit meinem Vater immer zum Flugplatz gefahren. Manchmal durfte ich dann auch die Fernsteuerung übernehmen. Jetzt bin ich selbst schon seit 15 Jahren dabei", erklärt Uwe Naumann. So wie ihm oder zumindest ähnlich ging es den meisten Mitgliedern im Stürzelberger Modellbau-Club, als sie das Hobby rund um die Mini-Flugzeuge und -Hubschrauber für sich entdeckt haben.

300 Stunden und mehr investieren die Perfektionisten unter den Stürzelberger Modellbauern in eines ihrer Mini-Flugzeuge. Mittlerweile hat der Club aber echte Nachwuchssorgen. Nur sechs Jugendliche können sich derzeit für die zeitintensive Liebhaberei begeistern. "Wir hätten gerne 60", gibt Vorsitzender Winfried Schüngel zu. Um einmal zu demonstrieren, wie viel Spaß die ferngesteuerten Mini-Maschinen bringen können, und ganz besonders um junge Leute für die Vereinsarbeit zu rekrutieren, haben die Mitglieder zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder eine Ausstellung ihrer Modelle auf die Beine gestellt.

Rund 50 Exemplare waren in der Dormagener Kulturhalle zu sehen: vom Segelflieger über historische Propellermaschinen, bis hin zum Hubschraubermodell. Das Prunkstück der Ausstellung war sicherlich der Nachbau einer gelben Bücker Bü.133 "Jungmeister" aus den 40er Jahren, eine wendige Kunstfliegemaschine mit doppelten Tragflächen. Doch auch für die "Fire Fox"-Turbinen-Maschine konnten sich Kenner begeistern. Das Modell fliegt mit echten Strahlturbinen, die das Flugzeug mit bis zu 100.000 Umdrehungen auf etwa 250 Stundenkilometer beschleunigen.

Das heißt, für den Piloten am Boden, dass er nur etwa sieben bis acht Sekunden geradeaus steuern kann, damit sein Modell nicht aus dem genehmigten Luftraum des Flugplatzes schießt. Mit solch ausgefallenen Flugzeugen absolviert ein Anfänger freilich nicht seine ersten Flugstunden. Ein einfacher Bausatz ist bereits für etwa 80 Mark zu haben und in rund zehn bis 15 Stunden zusammengeleimt. Den Umgang mit der Fernsteuerung können Ungeübte heutzutage erst einmal am PC trainieren.

Erst dann geht es mit einer Lehrer-Schüler-Fernsteuerung zum ersten Mal "live" auf den Flugplatz. Ähnlich wie in der Fahrschule ist der Lehrer hier in der Lage, in kritischen Situationen die Steuerung zu übernehmen. Den Ausstellern war es deshalb wichtig, die ganze Bandbreite ihres Hobbys zu demonstrieren und nicht nur die Profis ausstellen zu lassen, deren Perfektionismus einen Anfänger eher abschrecken als motivieren kann. So war unter den vielsagenden Titeln "Schrottverwertung" ein Modell zu sehe, das ein junger Bruchpilot aus den Einzelteilen seines abgestürzten Flugzeugs zusammengebaut hat.

Hergestellt werden die Flieger im Normalfall aus Balsaholz, Styropor und einer glasfaserverstärkten Kunststoffolie. Diese Konstruktion ist leicht und recht stabil. Als spannender Nachhilfeunterricht in Physik kann Naumann sein Hobby gerade jungen Leuten nur empfehlen: "Man lernt dabei Werkstoffkunde, Aerodynamik und ein bisschen Elektrik. Interessenten können sich im Internet unter members.aol.com/smcev informieren oder sich telefonisch an die Modellbauer wenden: 0 21 33 / 7 16 31. feh

(NGZ)
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