Dormagen "Der Tag danach" für Erik Lierenfeld

Dormagen · Der zukünftige Bürgermeister ging gestern erst einmal zu seiner Arbeitsstätte ins Jobcenter nach Neuss. Er genoss den Tag der Gratulationen: Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beglückwünschte Erik Lierenfeld telefonisch.

Bürgermeisterwahl in Dormagen: So jubelt Erik Lierenfeld
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So ganz kann er es nicht fassen: Erik Lierenfeld hat zwar immer an seine Chance geglaubt, als Bürgermeister ins Dormagener Rathaus einzuziehen. Dass allerdings gleich der erste Wahlgang am Sonntag mit 52,1 zu 34,1 Prozent zu seinen Gunsten entschieden wurde, ist für ihn unglaublich: "Ich kann es immer noch nicht richtig realisieren", sagt der 27-Jährige, der bald der jüngste Bürgermeister in NRW sein wird - vor fünf Jahren war das Daniel Zimmermann in Monheim mit damals ebenfalls 27 Jahren.

Genau 13 031 Dormagener hat der dynamische und souveräne Kandidat überzeugt. "Vielen Dank für Ihr Vertrauen" - um 11.25 Uhr bedankte sich Lierenfeld gestern über sein Facebook-Titelbild bei den Wählern. "Ich freue mich über jeden einzelnen der vielen guten Wünsche, die mich persönlich, per SMS, Facebook, Mail oder Telefon erreichen", sagt Lierenfeld. Eine Anruferin überraschte und begeisterte ihn besonders: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gratulierte ihm zu seinem Wahlsieg gegen Amtsinhaber Peter-Olaf Hoffmann (CDU).

 Erik Lierenfeld freut sich auf die Arbeit als Bürgermeister.

Erik Lierenfeld freut sich auf die Arbeit als Bürgermeister.

Foto: Hammer, Linda (lh)

Der Diplom-Verwaltungswirt Lierenfeld wird jetzt nur noch einige Tage als Teamleiter im Jobcenter Rhein-Kreis Neuss arbeiten. Gestern fuhr er zu seinem Jobcenter-Büro nach Neuss, wo ihn die Kollegen mit "Herzlich willkommen"-Gruß, Kuchen und viel Zustimmung empfingen. "Es ist auch ein bisschen Wehmut auf beiden Seiten dabei, dass ich diese Arbeitsstätte bald verlasse, aber alle Mitarbeiter haben sich mit mir über das Wahlergebnis gefreut", erzählt Lierenfeld.

 Erik Lierenfeld freut sich auf die Arbeit als Bürgermeister.

Erik Lierenfeld freut sich auf die Arbeit als Bürgermeister.

Foto: L. Hammer

Mit seiner Familie, Genossen und Freunden hatte der 27-Jährige am Sonntagabend in der Szene-Kneipe "Tank-Stelle" den unerwartet klaren Sieg gefeiert: "Da ist nach dem Wahlkampf von uns allen eine Last abgefallen", erklärt Lierenfeld: "Mein Dank gilt allen Wahlkämpfern für ihren unermüdlichen Einsatz." Er habe die Partei noch nie so geschlossen erlebt. Der große Zusammenhalt zeigte sich auch beim rund um die Uhr gut besetzten "48-Stunden-Infostand" bis eine Minute vor der Öffnung der Wahllokale. Auch nachts um 3 Uhr diskutierte Lierenfeld am Sonntag engagiert und pointiert mit Jugendlichen auf dem Rathausplatz über Sportplätze, politische Mitbestimmung und Einkaufsmöglichkeiten.

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Gestern trafen sich Fraktions- und Stadtverbandsvorstand, um das weitere Vorgehen der Ratsarbeit abzustimmen. Eins ist klar: "Ich möchte gemeinsam mit dem Rat, den Verwaltungsmitarbeitern und den Bürgern für Dormagen das Beste erreichen", betont Erik Lierenfeld, der einen Schwerpunkt auf wertschätzendes Miteinander legt. Die Sympathiewelle, die ihm entgegenschlägt, ist enorm. Der zukünftige Bürgermeister will den Rückenwind des Wählerauftrags auch für neue Wege in der Politik nutzen.

Am 23. Juni beginnt seine Amtszeit, auf die er sich sehr freut: "Ich möchte gestalten und alle Bürger einbinden", sagt Lierenfeld, zweiter stellvertretender Bürgermeister und SPD-Parteichef. Da der Wechsel genau auf dem Dormagener Schützenfest liegt, könnte am Sonntag noch der Amtsinhaber, am Montag der neue Bürgermeister begrüßt werden. "Eine besondere Situation", meint Lierenfeld schmunzelnd.

(NGZ)
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