Dormagen Der Olympia-Schwimmtrainer

Dormagen · Der TSV-Cheftrainer der Schwimmer, Jürgen Schmitz, hat mit Christoph Fildebrandt zum zweiten Mal einen Schützling zu den Olympischen Spielen gebracht. Dafür steht er täglich am Beckenrand der Römertherme.

 Mit der Olympia-Fahne am Beckenrand der Römertherme: TSV-Trainer Jürgen Schmitz (l.) und sein Schützling Christoph Fildebrandt freuen sich auf die Olympischen Spiele in London.

Mit der Olympia-Fahne am Beckenrand der Römertherme: TSV-Trainer Jürgen Schmitz (l.) und sein Schützling Christoph Fildebrandt freuen sich auf die Olympischen Spiele in London.

Foto: Hans Jazyk

Drei Jahrzehnte Schwimmtrainer auf höchstem Niveau und kein bisschen müde. Jürgen Schmitz (58), Cheftrainer der Schwimmabteilung des TSV Bayer Dormagen, steht seit fast fünf Jahren täglich am Beckenrand der Dormagener Römertherme. Jetzt hat er erneut einen Schützling zu Olympia gebracht: Christoph Fildebrandt startet in London.

1982 stieg der im bergischen Dabringhausen wohnende Schmitz in Remscheid als Trainer ein, war 1986 maßgeblich an der Gründung der SG Remscheid aus vier Trägervereinen beteiligt und führte viele Aktiven in die nationale und internationale Spitze.

Den Schritt aus dem Bergischen Land an den Rhein begründet Jürgen Schmitz vor fünf Jahren ganz simpel: "Ich wollte noch einmal was anderes machen. Da bot sich Dormagen eben an." Und Dormagen war anders — in vielen Belangen: Stand er in Remscheid in einer auf 25 bis 30 Grad erwärmten Schwimmhalle am Beckenrand, muss er in Dormagen im Winter auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt am Beckenrand ausharren. "Natürlich gibt es die harten Wintermonate, aber zur wärmeren Jahreszeit herrscht schon ein bisschen mediterrane Stimmung in der Römertherme", erklärt der gelernte Fotodesigner.

Mit Schmitz kam 2007 nicht nur ein erfahrener Trainer nach Dormagen, sondern in seinem Schatten wechselten auch einige Talente nach Dormagen, darunter der Staffel-Jugend-Europameister Christoph Fildebrandt. Und der mauserte sich unter Schmitz zum "Stammpersonal" der deutschen Nationalmannschaft bei internationalen Großereignissen. Im Mai gelang dem angehenden Polizeikommissar dann die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London.

Für Fildebrandt das erste, für seinen Trainer Schmitz bereits das zweite Olympia-Ticket. 1988 führte der Coach die Remscheiderin Stefanie Ortwig, elfmalige Deutsche Meisterin und 1991 in Perth Weltmeisterin mit der 4 x 200-Meter-Freistilstaffel, zu den Olympischen Spielen nach Seoul.

Auch Simone Osygus, zweimalige Olympia-Dritte mit der Staffel und Europameisterin 1991 über 50 Meter Freistil, ebnete er als Jugendtrainer den Weg in die nationale Spitze, ehe sie später nach Wuppertal wechselte. Ende der 90er Jahre feierte er mit dem Talent Desirée Mahle gleich vier Titel bei Jugend-Europameisterschaften.

Schmitz Vita als Trainer ist lang und von vielen Erfolgen gespickt. Und es sollen noch weitere hinzukommen. "Bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro will ich auf jeden Fall noch weitermachen."

(hag)
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