Dormagen Der neue Chef im Chempark

Dormagen · Dr. Ernst Grigat hat vor wenigen Tagen die Leitung des Chemparks in Dormagen übernommen. Nach Stationen in West Virginia und Antwerpen kehrt der gelernte Chemiker an eine alte Wirkungsstätte zurück. Ein Porträt.

 Hat einen Schreibtisch in Dormagen und Leverkusen stehen: der neue Chempark-Leiter und gelernte Chemiker Dr. Ernst Grigat. Unten mit seiner Patenschildkröte aus dem Tierheim "Edgar Wallace".

Hat einen Schreibtisch in Dormagen und Leverkusen stehen: der neue Chempark-Leiter und gelernte Chemiker Dr. Ernst Grigat. Unten mit seiner Patenschildkröte aus dem Tierheim "Edgar Wallace".

Foto: jaz/currenta

Das Bild würde sich als Werbeplakat für einen Familienfilm eignen. Ein lächelnder Mann, Auge in Auge mit einer Schildkröte, die auf seinem Handteller Platz genommen hat. Selbst der Name des gepanzerten Reptils würde für den Filmtitel funktionieren: "Edgar Wallace".

Der Mann indes heißt nicht etwa Chevy Chase, sondern Dr. Ernst Grigat (51) und ist seit dem 1. Oktober neuer Leiter des Chemparks in Dormagen. Das Bild soll die menschliche Seite Grigats zeigen: verheiratet und Vater von zwei Töchtern und zwei Söhnen, die inzwischen das Elternhaus verlassen haben und mit denen er über Facebook und Skype in Kontakt steht. Geht es um seine neue Stelle, die für ihn "nicht Job ist", sondern "Überzeugung", wirkt er dagegen sachlich und analytisch. Er werde anders sein als sein Vorgänger Dr. Walter Leidinger, der als lächelnder Netzwerker die Dormagener Herzen eroberte.

Mit der neuen Aufgabe übernimmt der Leverkusener Grigat eine Doppelfunktion: Er ist nun Chef der Standorte Dormagen und Leverkusen. Vor Ort kennt sich Grigat bestens aus. "Ich habe sowohl im West- als auch im Ost-Werk gearbeitet und viele Bekannte und auch Freunde wiedergetroffen", sagt er. Unterschiede? Der Standort Dormagen sei familiärer. Geboren wurde Grigat am 19. Mai 1961 in Leverkusen. Nach dem Abitur war er bei der Deutschen Luftwaffe, ehe er 1981 das Studium der Chemie an der Universität Köln aufnahm, wo er 1990 promovierte.

Seine berufliche Laufbahn verlief steil und begann 1991 bei Bayer in der Zentralen Forschung in Uerdingen. Das merkt man. Er spricht selbstironisch von "Additiven", wenn er Milch in seinen Kaffee schüttet und sagt Sätze wie: "Die industrielle Welt braucht Forscher, die weit vorne sind mit ihren Gedanken" oder: "Ich liebe die Rohrbrücken, sie sind der ideale Weg für chemische Rohstoffe und ein Symbol für den Verbundstandort."

Aufgaben in Dormagen übernahm Grigat ab 1999: Damals wurde er Betriebsleiter im Desmopan-Betrieb. Es folgten Stationen in West Virginia und Antwerpen. Grigat, das wird klar, ist auch Weltbürger: "Ich fühle mich zu Hause wo sich meine Familie wohl fühlt."

Man fühlt auch: Grigat ist eher Privat- als Vereinsmensch. Zwar hat er sich als Vorstand der DLRG Leverkusen engagiert, aber: "Ich werde nur Mitglied in einem Verein, wenn ich ernsthaft mitarbeiten kann." Dafür genießt er es, in sein Auto zu steigen, eine CD von Gary Moore, den Wise Guys oder Beethoven einzulegen und in eine neue Welt einzutauchen. Das gelingt ihm auch beim Fotografieren oder Joggen. Die Ruhe während des Laufs sei ihm wertvoll, "auch wenn ich das Marathonlaufen aufgehört habe".

(NGZ/rl)
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