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Dormagen Delhovener i-Dötze fürchten Schulabsage

Dormagen · Aufgrund eines neuen Gesetzes darf die Stadt in den Grundschulen nur 23 Eingangsklassen bilden. Dadurch könnten nicht alle Delhovener Kinder an der Tannenbuschschule aufgenommen werden. CDU-Politiker fordern Sonderregelung.

 Trotz der misslichen Lage gibt sich Schulleiterin Annelie Witte-Schmale optimistisch. Sie sucht zurzeit nach einer Läsung – und hofft dabei auf Unterstützung der CDU-Ratsfraktion.

Trotz der misslichen Lage gibt sich Schulleiterin Annelie Witte-Schmale optimistisch. Sie sucht zurzeit nach einer Läsung – und hofft dabei auf Unterstützung der CDU-Ratsfraktion.

Foto: Hans Jazyk

Annelie Witte-Schmale sind die Sorgen anzusehen. Die erfahrene Rektorin der Tannenbuschschule in Delhoven weiß zurzeit einfach keine Lösung für ein Problem, dass weder sie noch die Schulverwaltung im Rathaus geschaffen hat: Sie hat fünf Anmeldungen zu viel, fünf Kinder, die sie nach dem heutigen Stand nicht aufnehmen darf und abweisen muss. Doch noch gibt sich die Pädagogin, die seit 1979 an der Schule arbeitet, optimistisch: "Vielleicht findet sich noch eine Lösung. Ich entscheide erst nach der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag nächster Woche."

Der Hintergrund: Aufgrund des neuen kommunalen Klassenbildungsrichtwertes sind den Verantwortlichen in Dormagen die Hände gebunden. Das Schulgesetz schreibt vor, dass die Gesamtzahl der Schüler einer Kommune durch eine durchschnittliche Klassengröße von 23 Kindern geteilt wird. Daraus ergeben sich die Eingangsklassen, die dann auf das Stadtgebiet und die betreffenden Schulen verteilt werden können. Im kommenden Schuljahr wird es 520 i-Dötze in der Stadt geben, geteilt durch 23 ergeben sich (aufgerundet) 23 Eingangsklassen.

Für die Tannenbuschschule bedeutet das, sie kann nur eine Eingangsklasse bilden. Eigentlich wären zwei kleine Klassen mit jeweils 17 Schülern möglich, weil die Bandbreite einer Klassengröße zwischen 15 und 29 beträgt. Dadurch würde sich aber die Zahl der Eingangsklassen in der Stadt von 23 auf 24 erhöhen. Nicht erlaubt. Oder an einer anderen Dormagener Schule müsste im Gegenzug eine Klasse weniger gebildet werden.

Witte-Schmale weist auf eine Besonderheit hin: "Wir haben zurzeit bereits große Klassen in den Jahrgängen eins bis drei. Käme eine neue Eingangsklasse mit 29 Kindern hinzu, hätten wir im kommenden Schuljahr etwa 120 Schüler in vier Klassen. Das ist eine hohe Belastung für die Kinder", sagt die Pädagogin. Witte-Schmale setzt auf die Hilfe durch die erfahrene Leiterin des Schulverwaltungsamtes, Ellen Schönen-Hütten, mit der sie gemeinsam einen gangbaren Weg suchen will.

Unterstützung erhält die Tannenbuschschule von der CDU: Die Rastpolitiker Norbert Dahmen und Jo Deußen bitten das Schulamt um eine Sonderreglung, "damit allen Delhovener Schülern ein Grundschulplatz im Ort angeboten werden kann". Delhoven sei als Zuzugsort für junge Familien seit vielen Jahren besonders interessant. Dieser Trend habe sich vor wenigen Jahren durch die Ausweisung eines familienfreundlichen Neubaugebietes noch weiter verstärkt. Aufgrund der "Insellage" komme Delhoven eine besondere Bedeutung zu. Dahmen und Deußen sehen in Schule auch einen Ort, "an dem die Kinder des Stadtteils zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen."

(NGZ/rl)
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