Bürgerschützen machen trotz der Finanzkrise weiter Delhovener beweisen Zusammenhalt

Bürgerschützen machen trotz der Finanzkrise weiter · Die Finanzen standen auf der jüngsten Generalversammlung des Bürger-Schützen-Vereins Delhoven einmal mehr im Mittelpunkt. Nachdem der ehemalige Kassierer den Verein Ende vergangenen Jahres beinahe in den Ruin getrieben hätte, geht es nun langsam wieder aufwärts bei den Schützen. So war denn auch die Stimmung unter den 106 anwesenden Mitgliedern merklich entspannter als noch auf der vorvergangenen Versammlung.

In einer beispiellosen Spendenaktion haben die Schützen seither die Kasse des BSV wieder aufgefüllt - Gesamtsumme der Spenden: 88.950 Mark. Mit Beträgen, die im Schnitt zwischen 200 und 500 Mark lagen, bewiesen die Delhovener, dass sie in der Not zusammenstehen und ihren Verein auch in einer solch schwierigen Lage nicht aufgeben.

Auf der Liste der Spender stand jedoch auch die Delhovener Volksbankfiliale mit einem Betrag von 10.000 Mark, deren Mitverschulden an der Finanzmisere des Vereins demnächst noch geprüft wird. Sie hatte den Alleingang des ehemaligen Kassierers entgegen aller Usancen - normalerweise sind zwei Unterschriften nötig - immer akzeptiert und beruft sich nun auf die Vereinssatzung, in der nichts anderes festgeschrieben sei.

Einige Girokonten hatte die Bank zeitweise sogar mit bis zu 40.000 Mark im Minus geführt. "Die Volksbank hat jedoch ausdrücklich betont, dass diese Spende kein Schuldeingeständnis ist", erklärte Schriftführer Heinz Gohlke. Der Verein wolle zunächst Gespräche mit der Bank führen, bevor eventuell weitere Schritte veranlasst werden.

Gegen den ehemaligen Kassierer haben die Schützen jedoch Strafanzeige gestellt. "Wir warten auf Antwort vom Amtsgericht Hagen", so Gohlke. Um ähnliche Fälle für die Zukunft auszuschließen, hat der BSV nun seine Satzung geändert. "Das Ziel dieser Änderungen ist die Einschränkung der Verfügungsrechte des ersten Kassierers, insbesondere der Außenvertretungsrechte", so Vorsitzender Alfred Dahmen.

Dazu hat der zweite Kassierer nun eine aktivere Rolle. Er war bisher lediglich Abwesenheitsvertretung und hatte sonst keinerlei Einblick in die Kasse. Desweiteren will der Vorstand in den kommenden Wochen eine Kassenordnung ausarbeiten, die auch für die Banken bindend ist. Darin soll festgelegt werden, dass das Anlagevermögen des Vereins ausschließlich mit zwei Unterschriften zugänglich ist und nicht allein liquidiert werden kann.

Die Girokonten will der BSV künftig nur noch als Habenkonten führen und genau definieren, über welche der Kassierer Verfügungsgewalt haben soll. "Alle diese Maßnahmen dienen auch der Sicherheit des Schatzmeisters", betonte Dahmen. Zu ihrem neuen Schatzmeister wählte die Versammlung Hans-Peter Katers, der die Finanzen bereits kommissarisch geführt hatte. Zweiter Schatzmeister ist nun Guido Freibeuter.

Trotz des finanziellen Einbruchs, der die Freude im Jubiläumsjahr des BSV am Ende doch noch so jäh trübte, haben sich die Schützen seither nicht beirren lassen. "Wir haben alle Aktivitäten aufrecht erhalten und da haben wir auch gut dran getan", so Alfred Dahmen. Dass es weiter geht, zeigen die Aktivitäten um den neuen Schießstand. Heinz Gohlke ist zuversichtlich, dass der Startschuss bald fällt: "Die Baugenehmigung der Stadt ist da. Wir hoffen, dass wir nächsten Samstag anfangen können." Silvia Fehse

(NGZ)
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