Deichverband Dormagen/Zons Erbentag vor der Planungsabgabe

Dormagen · In den nächsten zwei Wochen werden 45 Ordner zur Deichsanierung bereitgestellt.

Der Erbentag, das Spitzengremium des Deichverbandes Dormagen/Zons, hatte vor knapp einem Monat beschlossen, die Genehmigungsplanung zur großen Deichsanierung bei der Bezirksregierung abzugeben – inklusive eines Begleitschreibens, in dem auf die noch zu klärenden Punkte in den Planungsabschnitten 8 und 9 hingewiesen wird. Am Donnerstagabend blieb der Erbentag bei diesem Beschluss, obwohl ihm Deichgräf Joachim Fischer mitteilte, dass die Bezirksregierung dieses Schreiben nicht als Inhalt der Planungen akzeptieren werde, da dadurch „die Eindeutigkeit fehle“. Somit ist davon auszugehen, dass die Bezirksregierung die Genehmigungsplanung zurückweisen wird, was sie dem Deichgräfen bei einem Termin im Umweltministerium mitgeteilt hat.

„In den nächsten zwei Wochen werden wir also die 45 Ordner mit den Planungsunterlagen und dem Begleitschreiben bei der Bezirksregierung abgeben“, erklärte Fischer, der mit seiner Empfehlung, dieses Begleitschreiben als separaten Brief zu schicken, keine Mehrheit fand. Die Abstimmung ging 7:7 aus.

Es geht um die mehr als 100 Millionen Euro teure Sanierung der 13 Kilometer Deich auf Dormagener Stadtgebiet. Die Planungen, an deren Kosten sich das Land mit 80 Prozent, rund vier Millionen Euro, beteiligt, müssen jetzt abgegeben werden, um die Umsetzung in Gang zu bringen. Immer wieder hatte der Erbentag diese Abgabe wegen Unklarheiten heraus gezögert. Dabei geht es vor allem um die Feststellung des Deichverantwortlichen für das uct-Gelände, was für den Fall, dass der Hafenbetreiber verantwortlich wäre, dem Deichverband einige Kosten ersparen könnte, so die Hoffnung einiger Erbentagsmitglieder. Auch das geplante Sanierungsvorgehen am Flügeldeich führte zu noch nicht abschließend geklärten Diskussionen.

Nach der Abgabe der Genehmigungsplanung mit dem Schreiben, der erwartbaren Zurückweisung durch die Bezirksregierung, will der Erbentag die Planung dann ohne das Schreiben abgeben und den Brief einzeln senden. In den Vorgesprächen hatte die Bezirksregierung stets beteuert, dass auch nach der Abgabe Änderungen möglich seien. Doch jetzt drängt die Zeit, denn die umweltplanerischen Unterlagen sind so alt, dass sie womöglich neu gemacht werden müssen. Dazu würde es dann keine weiteren Zuschüsse des Landes geben, sondern der Deichverband – und damit die 5000 Zwangsmitglieder – müsste allein zahlen.

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