Dormagen Deichsanierung beginnt 2015

Dormagen · Die 13 Kilometer lange Deichanlage wird für 30 Millionen Euro saniert. 80 Prozent zahlt das Land NRW, die restlichen sechs Millionen die Mitglieder des Deichverbandes. Die NGZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Großprojekt.

 Deichgräf Eduard Breimann am Fluttor in Stürzelberg: Er zeigt den Untersuchungsplan für die Umweltverträglichkeit der Deichsanierung.

Deichgräf Eduard Breimann am Fluttor in Stürzelberg: Er zeigt den Untersuchungsplan für die Umweltverträglichkeit der Deichsanierung.

Foto: Hans Jazyk

Steigende Mitgliedsbeiträge, Baulärm, Behinderungen im Straßenverkehr: Die geplante Sanierung der Deichanlage wird für die Dormagener allerhand Auswirkungen haben. Dafür ist die Stadt im Anschluss besser vor Hochwasser geschützt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Projekt:

Wo verläuft der Deich?

Von der Grenze Neuss-Uedesheim bis zur Kölner Grenze (Bundesstraße 9, Höhe Bayer Tor 1). Die Deichanlage ist 13 Kilometer lang.

Warum wird der Deich saniert?

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Deich an verschiedenen Stellen marode ist. Vor allem der Erddeich zwischen Zons und Stürzelberg macht den Experten Sorgen. Grund sind vor allem bauliche Mängel, die bei Ausbesserungsarbeiten zwischen 1997 und 2001 verursacht worden sind.

Droht unmittelbar Gefahr durch Hochwasser?

Nein. Deichgräf Eduard Breimann betont, dass "niemand Angst davor haben muss, wegzuschwimmen". Aber er sagt auch: "Der Deich hat erhebliche Mängel. Je länger wir mit der Sanierung warten, desto mehr Geld müssen wir im Hochwasserfall für Sicherungsmaßnahmen aufwenden." Zudem rechnet er im Zusammenhang mit dem Klimawandel in der Zukunft mit höheren Pegelständen.

Reicht eine Reparatur der maroden Stellen nicht aus?

Nach Überzeugung des Deichverbandes nicht. Die "Große Lösung" ist zudem billiger. Die Reparatur eines Teilstücks würde rund 7,2 Millionen kosten und wird nicht vom Land NRW bezuschusst. Die Sanierung der gesamten Deichanlage kostet "grob geschätzt" (Breimann) 30 Millionen Euro. Davon trägt das Land aller Voraussicht nach 80 Prozent oder 24 Millionen Euro. Die Mitglieder des Deichverbandes müssten somit "nur" sechs Millionen Euro aufbringen.

Wie sieht der neue Deich aus?

Das ist noch völlig ungewiss. Fest steht lediglich, dass der neue Deich im Durchschnitt 50 Zentimeter höher werden soll. Außerdem soll es Doppel- statt Einzeltore geben. Ob, und wo Mauern gebaut werden, müssen die Ergebnisse der Planungen zeigen.

Mit welchen Beeinträchtigungen müssen Anwohner rechnen?

Das kommt darauf an, welche Maßnahmen ergriffen werden. Der Deichgräf will sich zu diesem Thema noch nicht äußern. Wie bei jeder anderen Baustelle werden sich Schmutz und Lärm nicht vermeiden lassen. Autofahrer müssen sich auf Straßensperrungen, Staus und Umleitungen einstellen.

Steigen die Beiträge für Mitglieder des Deichverbandes?

Auf jeden Fall! Der Eigenanteil von sechs Millionen Euro muss überwiegend mit Krediten finanziert werden. Auf die rund 4900 Mitglieder des Deichverbandes kommt bis zum Jahr 2019 etwa eine Verdopplung der Beiträge zu. Für ein Einfamilienhaus erhöhen sich die Kosten laut Breimann von derzeit rund 28 Euro auf 56 Euro.

Wie geht es weiter?

Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2015. Die Planung soll Ende 2014 fertig sein.

(NGZ/rl)
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