Dormagen Defibrillatoren-Netz gegen Herzstillstand

Dormagen · Offiziell gibt es in Dormagen 22 Standorte für die Geräte, die bei Herzstillständen Leben retten können. Zurzeit wird die Liste auf Aktualität geprüft. Karl Kress vom CDU-Ortsverband Zons fordert ein zusätzliches Gerät für die Pfarrscheune.

 Auch im Eingangsbereich des Neuen Rathauses gibt es einen Defibrillator – er liegt gewöhnlich griffbereit in einem Schrank. Die Geräte können auch von Laien recht einfach bedient werden.

Auch im Eingangsbereich des Neuen Rathauses gibt es einen Defibrillator – er liegt gewöhnlich griffbereit in einem Schrank. Die Geräte können auch von Laien recht einfach bedient werden.

Foto: Linda Hammer

Wenn am 8. November in der Zonser Pfarrscheune ein Vortrag zum Thema "Das schwache Herz im Alter" gehalten wird, gibt es das Angebot, sich zuvor von Fachleuten die Funktionsweise eines Defibrillators erläutern zu lassen. Die Geräte, die zunehmend im öffentlichen Raum, aber auch in Betrieben, Banken und Hotels zu finden sind, können bei plötzlichen Herzstillständen eingesetzt werden und verbessern die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich. Karl Kress, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Zons, hat im Zusammenhang mit der Veranstaltung zum "schwachen Herz" aber ein Haar in der Suppe gefunden: In der Zonser Altstadt standen bisher nur zwei Defibrillatoren zur Verfügung: in der Malteser-Station und im Hotel Schloss Friedestrom. Ausgerechnet in der gut besuchten Begegnungsstätte Pfarrscheune fehlte ein solches Gerät bisher.

Dormagen: Defibrillatoren-Netz gegen Herzstillstand
Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Das soll sich ändern. Kress hatte dazu Kontakt zu Bürgermeister Peter Olaf Hoffmann aufgenommen. "Wir regen an, dass auch die Stadt Dormagen in der Pfarrscheune einen Defibrillator vorhält", schrieb Kress an den Verwaltungschef. Der hat Kress mündlich die Prüfung der Angelegenheit bereits zugesagt, wie aus Kress' Brief hervorgeht. Mit gutem Beispiel voran geht der Kreis: Er hat gerade für die Kulturzentren in Zons und Sinsteden Defibrillatoren besorgt.

Es könnte sein, dass es bald weitere Anschaffungen von Geräten für Dormagen geben wird. In einer Liste finden sich zurzeit 22 Standorte, an denen Defibrillatoren zur Verfügung stehen sollen. Öffentliche Gebäude wie das Neue und das Technische Rathaus sowie die Raststätte Nievenheim-West sind darunter, halb-öffentliche wie Banken, Hotels und Schulen, aber auch geschlossene Bereiche, zum Beispiel in Unternehmen. "Die wenigsten Defibrillatoren in Dormagen sind ganz frei zugänglich", berichtet Brandoberinspektor Hendrik Elias von der Berufsfeuerwehr Dormagen.

Auch ob die besagte Liste noch aktuell ist, ist fraglich. Dies werde nun geprüft, sagt Elias: "Die Kreisleitstelle hat sich an uns gewandt, weil sie an einer Übersicht arbeitet, in die die aktuellen Defibrillator-Standorte eingepflegt werden sollen." Die auf den neuesten Stand gebrachte Liste könne im Ernstfall der schnellen Orientierung dienen. Und: Sie könnte Lücken bei der Abdeckung im Stadtgebiet ans Licht bringen. Das Problem: Defibrillatoren gibt es natürlich nicht zum Nulltarif. Die Anschaffung kostet Geld, das die Stadt eigentlich nicht hat. "Aber des öfteren werden die Geräte mit Hilfe von Sponsoren angeschafft", weiß Elias.

Damit die neue Standort-Liste der Kreisleitstelle aktuell bleibt, hofft Elias auf Unterstützung. "Es wäre schön, wenn uns Vereine, Firmen und andere mitteilen würden, wenn sie einen neuen Defibrillator kaufen. Dann können wir den Standort in unserer Zusammenstellung aufnehmen", sagt Elias.

Die Feuerwehr selbst hat Einheiten in Gohr und Stürzelberg mit Defibrillatoren ausgerüstet – weil der Rettungswagen in diese Ortsteile eine besonders weite Anfahrt hat. Die Feuerwehrleute können so Erste Hilfe leisten, wenn die Rettungssanitäter noch nicht eingetroffen sind. Die Rettungswagen haben immer einen Defibrillator an Bord.

(NGZ)
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