Dormagen Das Rathaus braucht mehr Räume

Dormagen · Zehn neue Verwaltungsbüros bald im Ratssaal oder im evd-Kundencenter.

Im Neuen Rathaus reicht der Platz nicht aus, so dass der Hauptausschuss am 13. Juni über zwei Lösungsvarianten für zehn neue Büros berät. "Im Augenblick platzen wir aus allen Nähten. So haben wir für Auszubildende keine ausreichenden Arbeitsplätze und müssen den Bürgern im Jugendamt zumuten, dass sie Gespräche mit intimen persönlichen Details nicht in vertraulicher Atmosphäre in einem Einzelbüro führen können", erläutert Bürgermeister Erik Lierenfeld. Hinzu kommt, dass im Zuge der Flüchtlingsbetreuung, die durch Landespauschalen finanziert wird, bei der Verwaltung zusätzliche Sozialarbeiter beschäftigt sind, der Fachbereich Integration wurde aufgestockt, weitere drei Mitarbeiter werden im Landesförderprojekt 'Einwanderung gestalten' für eine verbesserte Integrationsarbeit eingesetzt. Da zudem mehr als die Hälfte der städtischen Mitarbeiter älter als 50 Jahre sind und damit über 250 Beschäftigte in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen, hat die Gemeindeprüfungsanstalt NRW der Stadt dringend empfohlen, die Ausbildungsbemühungen zu verstärken. "Aber auch dafür fehlen uns die räumlichen Möglichkeiten, und das Technische Rathaus ist ebenfalls voll belegt", so der Bürgermeister.

Die Verwaltung schlägt dem Rat zwei Alternativen vor. Erste Möglichkeit: Auf den Ratssaal im Neuen Rathaus verzichten, um dort bis zu zehn Büros mit zwölf Arbeitsplätzen einzurichten. Die Umbaukosten schätzt der Eigenbetrieb auf 185.000 Euro. Nachteil: Für Rats- und Ausschusssitzungen müsste die Stadt andere Räume wie die Kulle immer wieder bestuhlen und mit Sitzungstechnik versehen. Den Personalaufwand dafür schätzt die Verwaltung auf knapp 13.500 Euro jährlich.

Zweite Möglichkeit: Die evd gibt ihr Kundencenter im Neuen Rathaus auf und erweitert ihr Verwaltungsgebäude an der Mathias-Giesen-Straße. Lierenfeld: "Damit würden wir zwölf Räume für die Mitarbeiter gewinnen, müssten aber im Gegenzug auf die Mieteinnahmen durch die evd verzichten." Das städtische Tochterunternehmen stünde einer solchen Lösung offen gegenüber. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Besucher inzwischen sehr gezielt kommen", erklärt Geschäftsführer Klemens Diekmann. Die Kunden würden am evd-Verwaltungsgebäude kostenfreie Parkplätze vorfinden. "Unter dem Strich wäre diese Lösung aus Sicht der Verwaltung vorteilhafter. Die Entscheidung darüber obliegt aber dem Rat", sagt Lierenfeld.

(NGZ)
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