Dormagen D'Art zeigt 104 Werke zu Ruhe und Dynamik

Dormagen · Auf einer gut besuchten Vernissage standen die unterschiedlichsten Bilder und Skulpturen Dormagener Künstler im Mittelpunkt.

 Eine der Skulpturen bei der D'Art im Kulturhaus: Monika Uherek-Kuhne verarbeitete Fragmente der alten Orgel aus der Christuskirche.

Eine der Skulpturen bei der D'Art im Kulturhaus: Monika Uherek-Kuhne verarbeitete Fragmente der alten Orgel aus der Christuskirche.

Foto: GEORG SALZBURG

Ein gestochen scharfes Walflossen-Foto, in der nächsten Etage eine Trommel, die mit Filz bespannt ist, wieder einige Meter weiter Farbenspiele in Rot, Grün, Gelb und Weiß - sehr unterschiedlich sind die 104 Werke, die in der 14. Gemeinschaftsausstellung Dormagener Künstler "D'Art"in der Glasgalerie des Kulturhauses an der Langemarkstraße bis 7. Januar zu sehen sind. Eins haben alle 89 Bilder und 15 Skulpturen der 64 Künstler zum Thema "Ruhe <> Dynamik" gemeinsam: Sie sind eindrucksvoll.

Eine Jury hatte die Objekte aus 197 eingereichten Werken von 104 Künstlern ausgewählt - limitiert durch das Platzangebot von höchstens 90 Bildern. Der Jury gehörten Melanie Guthe, Holger Hagedorn und erstmals Martina Storm an. Auch junge Künstler reichten ihre Arbeiten zur alle zwei Jahre stattfindenden D'Art ein: Zwölf Teilnehmer sind jünger als 23 Jahre.

Wie Bürgermeister Erik Lierenfeld in seiner Begrüßungsansprache zur "kleinen Dormagener Documenta" herausstellte, liege in der Balance zwischen Ruhe und Dynamik ein Spannungsfeld: "Es ist mitunter schwierig, im Alltag den Ausgleich zwischen nötiger Ruhe und vorantreibender Dynamik zu finden." Die D'Art sei ein Beweis für "die hervorragenden Kunstschaffenden, die wir in Dormagen haben", so Lierenfeld, der sich bei den Künstlern, der Jury und dem Organisationsteam um die Kulturbüro-Mitarbeiter Olaf Moll, Daniela Cremer und Valerija Krivic sowie Irmela Hauffe und Ulrico Czysch bedankte. "Bei der Auswahl boten die in der Kulle liegenden Werke ein tolles, buntes Bild", sagte der Bürgermeister, der beim Rundgang mehrere Werke entdeckte, die ihn berühren: "Es gibt viele Bilder, die mir etwas sagen und zu denen mir sofort eine Geschichte einfällt", meinte er, verriet sein Lieblings-Kunstwerk jedoch nicht.

Statt eines Antrittsgeldes wurden die Künstler um eine Spende gebeten: Die 634 Euro hat Bürgermeister Lierenfeld auf 800 Euro aufgerundet, die der Hospizbewegung Dormagen zugute kommen: "Sie leisten eine unverzichtbare Arbeit für die Menschen in Dormagen."

Schirmherr Reinhard Knauft, Geschäftsführer der "Knauft & Schaar Steuerberater GbR", bezog sich auf die bereits bei der vorigen D'Art 2012 hohe Besucherzahl, die am Freitag noch übertroffen wurde: "Das spricht für eine lebendige und wachsende Kunstszene in Dormagen." Orgateam-Mitglied Ulrico Czysch wies auf die hohe Zahl der Werke zum Thema "Ruhe" hin, was er mit dem Wunsch "nach einem Gegenpol zu einer als zunehmend hektischer empfundenen Außenwelt" interpretierte. Dynamik sei jedoch lebenswichtig, um voranzukommen: "In den hier heute zu sehenden Werken kommt die Dynamik aber selten plakativ und offensichtlich daher, sondern will von Ihnen als Betrachter entdeckt werden: in Farbspuren und Farbwechseln, im bildimmanenten Inhalt oder auch nur über den Titel." Brechungen und Spannungen seien in die Abfolge der Kunstwerke eingebaut worden, um "ein abwechslungsreiches Seherlebnis zu erreichen", sagte Czysch.

Die Künstler mit den drei besten Werken werden bei der Finissage am 7. Januar 2015 um 19.30 Uhr im Kulturhaus ausgezeichnet.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort