Dormagen Currenta-Sprecher erlebt Erdbeben in Neuseeland

Dormagen · Mark Mätschke schildert seine Eindrücke.

Dormagen: Currenta-Sprecher erlebt Erdbeben in Neuseeland
Foto: Mark Mätschke

Angsteinflößend. Ein Wort reicht, um die Gefühlslage zu beschreiben, die Mark Mätschke am vergangenen Sonntag auf einem Campingplatz in Christchurch auf der Südinsel Neuseelands erlebte. Kurz nach Mitternacht war es, als der Wohnwagen des Leiters Digitale Kommunikation beim Chempark-Betreiber Currenta erzitterte. Mätschke und seine Lebensgefährtin erlebten im Urlaub am anderen Ende der Welt das Erdbeben bis zu einer Stärke von 7,9 hautnah mit. "Diese Erfahrung brauche ich nicht noch einmal", berichtete der 41-Jährige.

"Wir haben wirklich Glück gehabt, dass wir wie geplant abreisen konnten. Es sind Flüge gestrichen worden, Küstenstraßen wurden wegen der Gefahr eines Tsunamis gesperrt, der Fährverkehr wurde eingestellt." Sechseinhalb Stunden vor dem Aufbruch gen Heimat bebte der Boden. "Das Wohnmobil hat durch die Reifen einiges abgefedert", sagte Mätschke. "Was genau passiert ist, ist schwer zu beschreiben. Es war ein bisschen so, wie wenn Wind bei einem Sturm an unserem Caravan gerüttelt hätte - nur, dass es eben gar keinen Wind gab."

Als das Beben begann, dachten seine Lebensgefährtin und er zunächst, ein paar halbstarke Kiwis, so lautet der Spitzname der Neuseeländer, hätten sich einen Spaß erlaubt und heftig an der Unterkunft auf vier Rädern gerüttelt. Das Paar verließ das Fahrzeug, um nachzuschauen, was los ist, und merkte dann sehr schnell: Hier sind weder Wind, noch halbstarke Jugendliche am Werk, hier verschafft sich die Erde heftig Luft - und das minutenlang.

Und auch mehrfach. "Es gab etliche Nachbeben. Auch die waren noch deutlich spürbar. Viel schlimmer als das Erdbeben, was vor Jahren das Rheinland heimgesucht hat", umschrieb Mätschke seine Eindrücke. Freunde des Paares übernachteten zur selben Zeit in einem nahegelegenen Hotel. "Das war sicher eine noch heftigere Erfahrung als für uns", mutmaßte der Currenta-Mitarbeiter.

Apropos Erfahrung: Die Stimmung in Christchurch hat Mark Mätschke als angespannt und besorgt empfunden: "Als wir unser Auto zurückgebracht haben, kontrollierte die Frau von der Autovermietung erst einmal die Wagenhalle auf Schäden. Man hat den Leuten einfach angemerkt, dass das Erdbeben aus dem Jahr 2011 die Region doch stark geprägt hat." Kein Wunder: Der Innenstadtbereich von Christchurch sei damals sehr stark zerstört worden, auch heute noch gebe es dort erstens extrem viele freie Flächen und zweitens in der Fußgängerzone eine Art Containerstadt, um den Handel aufrechtzuerhalten.

(LH)
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