Dormagen Gerüchte um Bayer-Anteil beim Chempark-Betreiber Currenta

Dormagen · Eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hat am Montag aufhorchen lassen: Demnach wolle sich der Bayer-Konzern von seiner Beteiligung am Chempark-Betreiber Currenta trennen. Reuters bezieht sich bei seiner Berichterstattung auf Informationen von zwei Insidern, die mit der Angelegenheit „vertraut“ seien.

Bayer hält einen 60-prozentigen Anteil an Currenta, die übrigen 40 Prozent liegen beim Chemiekonzern Lanxess.

Die unmittelbar beteiligten Unternehmen wollten sich zu der Nachricht nicht äußern. „Gerüchte kommentieren wir nicht“, sagten die Sprecher Hans-Bernd Schmitz (Bayer) und Mauritz Faenger-Montag (Currenta) auf Anfrage unserer Redaktion. Allein im Chempark Dormagen sind rund 800 Mitarbeiter bei Currenta beschäftigt. Insgesamt arbeiten an den drei nordrhein-westfälischen Chempark-Standorten – außer Dormagen sind das noch Leverkusen und Krefeld-Uerdingen – etwa 3200 Menschen bei Currenta. Das Unternehmen betrachtet sich als modernen Dienstleister, der optimale Forschungs- und Produktionsbedingungen für die in den Chemparks ansässigen Firmen schaffen will. Zu seinen Aufgaben gehören die Stoff- und Energieversorgung vor Ort, Analytikleistungen, Umweltmanagement, Infrastrukturleistungen und Sicherheitskonzepte.

Reuters nannte eine Reihe von Details im Zusammenhang mit dem angeblichen Verkauf der Bayer-Anteile. Bayer habe eigentlich an seine ehemalige Kunststofftochter BayerMaterialScience, heute unter dem Namen Covestro eigenständig, verkaufen wollen, hieß es. Es habe jedoch keine Einigung gegeben. Reuters weiter: Noch könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Bayer und Covestro doch noch einig werden würden. Bei den Verhandlungen sei „Covestro halb drin, halb draußen. Man kommt nicht zusammen“, zitierte die Nachrichtenagentur einen der beiden Insider.

Bayer hatte zuletzt sehr viel Geld in die Übernahme des US-Saatgut-Riesen Monsanto investiert – 63 Milliarden Dollar. Ein Verkauf der Currenta-Anteile würde Geld in die Kasse spülen, das zum Schuldenabbau verwendet werden könnte.

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