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Covestro im Chempark Dormagen Dreimillionste Tonne TDI aus Dormagen

Dormagen · Covestro feiert eine „Dormagener Erfolgsgeschichte“: Seit 55 Jahren Erfahrung in der TDI-Produktion, einer Weichschaumkomponente für Matratzen und Autositze. Die TDI-Anlage ging 2014 in Betrieb.

 Drei Millionen Tonnen TDI aus Dormagen: Der Covestro-Standortleiter für Dormagen, Rob Eek, gratulierte TDI-Betriebsleiter Andreas Rausch und der kompletten Betriebsmannschaft.

Drei Millionen Tonnen TDI aus Dormagen: Der Covestro-Standortleiter für Dormagen, Rob Eek, gratulierte TDI-Betriebsleiter Andreas Rausch und der kompletten Betriebsmannschaft.

Foto: Covestro

Es steckt in Matratzen und Autositzen, aber auch in Schulterpolstern oder BH-Cups: Das TDI aus dem Dormagener Chempark ist weit verbreitet – und ein echter Zungenbrecher. Hinter der Abkürzung steckt Toluylendiisocyanat, ein flüssiger Rohstoff, aus dem Polyurethan-Weichschäume hergestellt werden. TDI wird in Dormagen seit 55 Jahren produziert, so dass Covestro jetzt die Produktion der dreimillionste Tonne feiern konnte. Allein die Tagesproduktion des TDI-Betriebs im Chempark Dormagen reicht heute aus, um daraus 200.000 Matratzen herzustellen.

„Die Herstellung von TDI ist einer unserer Schwerpunkte hier am Standort Dormagen. Gleichzeitig ist die TDI-Anlage ein Meilenstein in Sachen Effizienz und Umweltverträglichkeit: Dank hochmoderner Anlagentechnik können wir hier den wichtigen Rohstoff für Weichschäume besonders ressourcenschonend und umweltverträglich herstellen“, lobt auch Rob Eek, Produktionsleiter in Dormagen, die TDI-Produktion.

Bereits 1964 begann die Dormagener Erfolgsgeschichte im westlichen Teil des Geländes. Die TDI-Produktion startete mit einer Menge von 24.000 Jahrestonnen und wuchs kontinuierlich bis auf 75.000 Tonnen Kapazität an. 2014 ging im Ostwerk die heutige World-Scale-Anlage mit 300.000 Tonnen in Betrieb und übernahm die Produktion. Sie fügt sich perfekt in den Stoffverbund des Standorts ein: Das Ausgangsprodukt Toluylendiamin (TDA) kommt aus dem Nachbarbetrieb, Rohstoffe wie Toluol, Wasserstoff und Salpetersäure ebenfalls aus Dormagen.

„Die neue Anlage ist eine von drei Covestro-Produktionsstätten für TDI weltweit“, erklärt Andreas Rausch, Leiter der TDI-Anlage in Dormagen. „Schwesteranlagen stehen im südchinesischen Caojing und in Baytown, USA. Der Dormagener Betrieb ist der jüngste und verfügt über die modernste Technik“, so Rausch weiter. Das technische Know-how der Mitarbeiter aus der Altanlage sorgte für Kontinuität in der Produktion. Im Vorgängerbetrieb ist 2004 unter anderem die GPP-Technologie (Gasphasen-Phosgenierung) entwickelt worden, die gegenüber der bis dato herkömmlichen Flüssig-Phosgenierung 80 Prozent weniger Lösungsmittel und bis zu 60 Prozent weniger Energie verbraucht.

Eine weitere Besonderheit: Der Versandbetrieb, der sich um die Lagerung, die Abfüllung und den Versand des TDI kümmert, ist an alter Stelle geblieben – im Westwerk. Per Rohrleitung gelangt das TDI in den Lagertank, wird abgefüllt und zu den Kunden transportiert, die daraus Weichschäume machen.

Schaumstoff entsteht durch die Zugabe von Polyolen, die sich in einer sogenannten Polyadditions-Reaktion mit dem TDI verbinden. Das Mischungsverhältnis variiert je nach Polyol-Typ und Beschaffenheit des Schaums. Die Grundidee ist mehr als 70 Jahre alt. Otto Bayer, Erfinder der Polyurethan-Chemie, suchte bereits Ende der 30er Jahre nach einem Rohstoff für vollsynthetische Fasern – ähnlich wie Nylon. Ein fehlgeschlagener Versuch brachte 1941 eine Masse hervor, die vollkommen mit Blasen durchzogen war – die Geburtsstunde des Schaumstoffs.

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