Corona-Krise in Dormagen Verhaltener Start in der Gastronomie

dormagen · Viele Betreiber haben ihr Platzangebot zum Teil drastisch reduzieren müssen. Zum Teil stehen nur noch weniger als die Hälfte der Tische zur Verfügung wie vor Beginn der Corona-Krise.

 Endlich kann Tanja Pauli im noch neuen „Café an der Kö“ den Betrieb fortsetzen.

Endlich kann Tanja Pauli im noch neuen „Café an der Kö“ den Betrieb fortsetzen.

Foto: Maria Koch

Seit Montag greifen in ganz Nordrhein-Westfalen umfassende Lockerungen: Für viele Menschen eine ganz wichtige, weil sie auf diesem Weg wieder (mehr) Sozialkontakte haben, ist die Öffnung von Cafés und Restaurants. Um im Falle einer Infektion die Kontaktpersonen zurückzuverfolgen, sind die Gastrobetriebe zusätzlich dazu verpflichtet, die Kontaktdaten der Kunden sowie den Zeitraum ihres Aufenthaltes zu erheben. Der Start in Dormagen war insgesamt verhalten, nicht zuletzt wegen der kühlen Temperaturen.

„Die Kunden zeigen sich gegenüber den Maßnahmen sehr einsichtig“, berichtet Tanja Pauli, Betreiberin des „Café an der Kö“.  Erst seit dem 1. Februar ist das Café an der Kölner Straße, in dem neben Kaffee und allerlei Süßspeisen auch Frühstück und Snacks angeboten werden, geöffnet. Um den Mindestabstand zwischen den Tischen zu wahren, hat Pauli die Tischanzahl im Innenbereich von 18 auf sieben Tische reduziert. Im Außenbereich stehen den Gästen mittlerweile auch nur noch fünf Tische zur Verfügung. Betreten dürfen Gäste das Café nur mit Mund-Nasen-Schutz, lediglich am Tisch darf die Maske abgesetzt werden. Pauli rechnet damit, dass der Normalbetrieb vorerst nicht wieder einkehren wird. „Wir werden wohl weniger Kunden bedienen können, da uns weniger Tische zur Verfügung stehen“, so die Café-Betreiberin. „Außerdem sind die Leute allgemein auch sehr vorsichtig geworden“. Die zwei Mitarbeiter, die in ihrem Café angestellt sind, sind noch in Kurzarbeit.

Ähnlich sieht es im „Café Lemke“ aus: Alle vier Festangestellte sind derzeit noch in Kurzarbeit, an den beiden Eingängen stehen Desinfektionsmittel für die Gäste zur Verfügung und im Innen- sowie Außenbereich des Cafés wurden Tische weggeräumt beziehungsweise gar nicht erst aufgebaut. Einige Gäste fanden am Montag dennoch ihren Weg in die „Caféserie Lemke“. So zum Beispiel Ursula Saar und ihre Begleitung: „Ich finde es super, dass wir wieder hier sitzen können“. Die Gästeanzahl sei laut Betreiber allerdings nicht zu vergleichen mit der Zahl vor der Corona-Krise. „Die Leute sind derzeit noch sehr zurückhaltend“, findet Café-Chef Frank Lemke. Das kühle und windige Wetter am Wiedereröffnungstag wirkte auf die Menschen leider ebenfalls wenig einladend. Einen Vorteil sieht Lemke dennoch: „Wir können die Hygienestandards bei den wenigen Kunden gut umsetzen“. Wie der Betrieb weitergehen wird, werde sich zeigen: „Erstmal eine Woche abwarten und dann mal schauen.“

 Sie sind froh, sich wieder im Café treffen zu können: Katharina Roth, Sibille Sobek und Elfie Gisa.

Sie sind froh, sich wieder im Café treffen zu können: Katharina Roth, Sibille Sobek und Elfie Gisa.

Foto: Maria Koch

Auch im Eiscafé „Bellini“ sieht es derzeit noch ruhig aus. Insgesamt stehen für die Gäste 18 Tische weniger zur Verfügung als zuvor. Der Betreiber geht davon aus, dass es wohl einen Monat oder länger dauern werde, bis wieder einigermaßen Normalbetrieb herrsche. Nachdem während des „Shutdowns“ nur der Besitzer und seine Frau im Eiscafé arbeiteten und die Speisen an die Gäste zum Mitnehmen verteilten, sind ihre Mitarbeiter mittlerweile wieder im Einsatz. Auch die Stammgäste konnten es kaum abwarten, wieder im „Bellini“ zu sitzen: „Wir freuen uns sehr, dass wir endlich wieder hier sein dürfen“, sagt Sibille Sobek. „Wir sind vorsichtiger als vorher, aber Angst haben wir keine.“

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