Beate Kohtz Collagen mit Fotos und Airbrush-Technik

Beate Kohtz · Mit Streifen und Karos in den verschiedensten Varianten verdient Beate Kohtz seit vielen Jahren ihren Lebensunterhalt. Die Stoffmuster, welche die 44-jährige Diplom-Ingenieurin für Textiltechnik im heimischen Büro am Computer entwirft, sind in ganz Europa als Hose, Rock, Bluse oder Hemd zu sehen.

"Wenn ich durch ein Geschäft gehe, dann erkenne ich mich ab und zu in einigen Kleidungsstücken wieder", lacht die Designerin. Seit fast 20 Jahren denkt sie sich für jede Saison neue Farbkombinationen und Muster aus, die einige Zeit später in möglichst vorteilhafter Weise die Beine der Dame von Welt verhüllen oder die Taille der modebewussten Kundin umschmeicheln.

Seit vier Jahren ist sie freiberuflich für drei verschiedene Firmen tätig, die ihre klein- oder großkarierten Entwürfe, ihre Nadel- oder Blockstreifenmuster regelmäßig ordern. Denn ihr Metier sind alle Textilien, die klassisch mit Kett- und Schussfäden gewebt werden können. Langweilig werden ihr die Streifen und Karos trotzdem nicht: "Auch eine Jacke hat schließlich immer zwei Ärmel und sieht doch jedes Jahr wieder anders aus", so Beate Kohtz.

In ihrer Freizeit lässt die aktive Hobbykünstlerin dagegen auch in floralen Ornamenten, in der Landschaftsmalerei und beim Zeichnen ihrer Kreativität freien Lauf. Ein kleiner Ausschnitt aus dem privaten künstlerischen Schaffen der gebürtigen Nievenheimerin ist derzeit in der Hackenbroicher Gaststätte "Schabulskis" an der Neckarstraße zu sehen. Aquarelle, Ölgemälde und Zeichnungen werden dort präsentiert, ein Großteil der Exponate besteht jedoch aus Collagen mit Fotos und Airbrush-Technik.

Gerade in diesen Collagen ist der ausgeprägte Blick der Künstlerin für Muster, Farben und Formen deutlich zu erkennen. Ausgangspunkt für die Bilder sind Blumenfotos: Rosen, Tulpen, Stiefmütterchen oder blühende Sträucher werden bei Beate Kohtz zum bestimmenden Motiv. Bisweilen lässt sie eine Farbkombination auch einfach nicht mehr los und es wird sowohl ein neuer Stoff als auch ein Gemälde daraus.

Bei ihrer Arbeit benutzt sie so genannte Trendfarbkarten, aus denen sie sich immer neue Zusammenstellungen sucht, für ihr privates Kunstschaffen holt sich Beate Kohtz Anregungen auf Urlaubsreisen in Frankreich und Italien. Eine Zeit lang hat sie sogar, allerdings wiederum beruflich bedingt, in Frankreich gelebt. "Seit es Computer gibt, ist es ja egal, wo man arbeitet. Ich kann von zu Hause aus, meine Entwürfe überall hin schicken", meint sie.

Früher wurden die Entwürfe noch auf einer Plexiglasscheibe erstellt. Mit den verschiedenfarbigen Fäden wickelten die Designer das Muster um die transparente Platte und fixierten es anschließend mit einem speziellen Leim. "Am Computer zu arbeiten ist schon sehr viel angenehmer", gibt die Fachfrau zu. Und für die echte Handarbeit hat sie ja ihre private Kunst. feh

Die Bilder von Beate Kohtz sind noch bis zum 20. April in den neuen Ausstellungsräumen über der Gaststätte "Schabulskis" an der Neckarstraße zu sehen.

(NGZ)
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