Dormagen Chorbusch-Schule soll in Dormagen bleiben

Dormagen · Die Politik will den Erhalt der Förderschule, eine Zusammenlegung mit Grevenbroich und die weitere Trägerschaft durch die Stadt.

 Seit zehn Jahren leitet die erfahrene Pädagogin Gabriele Fritz die Schule am Chorbusch in Hackenbroich.

Seit zehn Jahren leitet die erfahrene Pädagogin Gabriele Fritz die Schule am Chorbusch in Hackenbroich.

Foto: Hans Jazyk

Geht es nach der Dormagener Politik, dann bleibt die Förderschule am Chorbusch bestehen und läuft unter der Trägerschaft der Stadt weiter. Es spricht einiges dafür, dass es zudem zu einer Fusion mit der Martin-Luther-King-Schule in Grevenbroich-Frimmersdorf kommt. Das ist die Botschaft, die der Schulausschuss am Donnerstag Abend nach draußen gab. Unklar ist zurzeit noch die Haltung der Stadt Grevenbroich, die sich, das sagte Dormagens Schuldezernentin Tanja Gaspers, noch nicht abschließend festgelegt hat.

Die Fusion ist notwendig, weil an beiden Förderschulen die Schülerzahlen sinken werden. Denn in Folge der Inklusion werden immer mehr Kinder mit einem Handicap Regelschulen besuchen. Daher regt auch die Schulaufsicht des Rhein-Kreises die Zusammenlegung der beiden Schulen an, die beide den Förderschwerpunkt Lernen haben. Kommt es nicht zu einer Einigung, sind beide Schulen nicht mehr zukunftsfähig (das sagt die Bezirksregierung) und werden auslaufen. Vorgesehen ist eine Zusammenführung zum Schuljahr 2014/15 — in Hackenbroich. Dafür ist auch die SPD als größte Oppositionsfraktion, "vorausgesetzt die Trägerschaft bleibt bei Dormagen", sagte die schulpolitische Sprecherin Birgit Burdag.

127 Kinder besuchen zurzeit die Förderschule am Chorbusch, 142 sind es in Frimmersdorf. Die relevante Mindestgröße für eine solche Schule liegt bei 147 Schülern. Allerdings gibt es, so heißt es, im Schulministerium nicht weitere Abstimmungen, so dass diese Größenordnung noch nicht verbindlich ist. In Hackenbroich äußert sich Schulleiterin Gabriele Fritz gelassen: "Wir sind gut organisiert und warten die weitere Entwicklung ab." Sie verweist darauf, dass zurzeit nicht absehbar sei, wie viele Schüler zu einem gemeinsamen Start 2014 überhaupt da sind. "Uns werden jetzt starke Jahrgänge verlassen, zudem wissen wir noch nicht, wie viele Kinder zur Regelschule gehen werden."

Dass es starke Auswirkungen auf die Förderschulen geben wird, ist so gut wie sicher. Das sieht auch Fritz so, die seit zehn Jahren die Chorbuschschule leitet, wobei sie erklärt: "Es gibt auch Kinder mit einem speziellen Bedarf. Nicht alle passen in eine Regelschule."

In der Frage der Trägerschaft bieten sich zwei Alternativen an: Zum einen durch die Stadt (wie bisher), zum anderen zeigt der Rhein-Kreis Neuss Interesse, beide Einrichtungen zu übernehmen. "In beiden Fällen führt die Zusammenführung beider Schulen zu einer besseren Ausnutzung von Ressourcen und damit auch zu wirtschaftlichen Vorteilen", so Gaspers.

In einer ersten Gegenüberstellung spricht die Verwaltung davon, dass die Trägerschaft durch den Rhein-Kreis bedingt durch den Umlageanteil der Stadt in Höhe von 16 Prozent wirtschaftlicher sei. "Dabei muss allerdings bedacht werden, dass bei einer Übertragung an den Rhein-Kreis die Möglichkeiten einer Einflussnahme und Beteiligung der Stadt auf die Arbeit der Förderschule eingeschränkt wird."

(NGZ/rl)
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