Fünf Verletzte durch Vorfall Chlor tritt bei Leck aus Covestro-Fabrik im Chempark Dormagen aus

Update | Dormagen · Im Chempark in Dormagen ist in der Nacht zu Samstag Chlor ausgetreten. Fünf Mitarbeiter wurden dabei verletzt. Die Warn-App Nina hatte ausgelöst. Was bislang zu dem Vorfall bekannt ist.

In der Nacht zu Samstag hat es einen Vorfall im Chempark Dormagen gegeben. In der Chlorfabrik des Unternehmens Covestro ist es zu einem Leck gekommen, durch das nach ersten Erkenntnissen flüssiges Chlor ausgetreten sein soll. Der Vorfall soll sich einem Sprecher des Chemparks zufolge gegen 1.15 Uhr ereignet haben. Fünf Mitarbeiter erlitten Atemreizungen. Sofort wurde Alarm für die Werkfeuerwehr ausgelöst, die mit 44 Kräften zum Einsatzort ausrückte. Nach Informationen unserer Redaktion soll sich das Chlor bei Kontakt mit Sauerstoff in einen gasförmigen Zustand verwandeln.

Um das Gas niederzuschlagen, haben die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr dem Sprecher zufolge eine Art „Wasserwand“ erzeugt, durch die sich der Stoff nicht weiter verbreiten konnte. Mit Erfolg: Die Beeinträchtigungen für Anwohner – gewarnt wurden in der Nacht per App „Nina“ Bewohner des nahen Kölner Stadtteils Worringen – sollen sich auf Gasgeruch beschränkt haben. Die Werkfeuerwehr aus dem Chempark und auch die Berufsfeuerwehr Köln sollen außerdem Messungen mit speziell ausgerüsteten Fahrzeugen vorgenommen haben. Sie gaben Entwarnung.

Was zu dem Leck in der Chlorfabrik geführt hat, ist noch nicht bekannt. Laut Covestro-Sprecherin Anja Montag laufen Untersuchungen, auch die Behörden würden mit einbezogen. Noch in der Nacht sei ein Krisenstab eingerichtet worden, der sich jedoch am Samstagmorgen wieder aufgelöst habe. Wie die Sprecherin erklärte, seien die fünf Mitarbeiter noch am Samstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. „In der Zwischenzeit haben wir die Chlorproduktion in Dormagen ausgesetzt. Wie viel Chlor während der kurzzeitigen Leckage ausgetreten ist, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genau beziffern“, sagte Covestro-Sprecher Przemyslaw Jedrysik am Sonntag. „Der Austritt konnte zügig gestoppt werden. Für die Nachbarschaft bestand keine Gefahr.“

(cka/top)
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