Dormagen CDU: Wenn Hoffmann geht, kommt Cyprian

Dormagen · Die CDU-Parteiführung plant offenbar einen Coup: Demnach soll – ein Verzicht von Amtsinhaber Hoffmann auf eine erneute Kandidatur vorausgesetzt – der frühere Kämmerer Ulrich Cyprian 2015 neuer Bürgermeister werden.

 So war es im Februar vor zwei Jahren: Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (mit dem Rücken zur Kamera) verabschiedet Kämmerer Ulrich Cyprian in Richtung Krefeld.

So war es im Februar vor zwei Jahren: Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (mit dem Rücken zur Kamera) verabschiedet Kämmerer Ulrich Cyprian in Richtung Krefeld.

Foto: Lothar Berns

Die CDU-Parteiführung plant offenbar einen Coup: Demnach soll — ein Verzicht von Amtsinhaber Hoffmann auf eine erneute Kandidatur vorausgesetzt — der frühere Kämmerer Ulrich Cyprian 2015 neuer Bürgermeister werden.

Es ist ein Geheimplan, der in der Schublade der Dormagener CDU-Spitze liegt: Ulrich Cyprian, ehemaliger Kämmerer der Stadt und in dieser Funktion heute in Krefeld tätig, ist der Wunsch-Kandidat der Christdemokraten für die Bürgermeister-Wahl 2015. Offiziell wiegeln alle ab, klar ist, dass die CDU sich von Cyprian, der in der Stadt noch ein hohes Ansehen genießt, einen klaren Wahlerfolg verspräche.

"Interessant ist Cyprian mit Sicherheit", sagt Stadtverbandsvorsitzender André Heryschek. "Aber an dem Gerücht ist erst mal nichts dran", wiegelt er ab. " Überlegungen in diese Richtung haben wir zurzeit nicht. Wir haben mit Peter-Olaf Hoffmann einen Bürgermeister bis 2015." Mit ihm werde Heryschek, so sagt er, im April ein Gespräch führen. "Wenn bei uns die Kandidatenfindung für die Wahlkreise abgeschlossen ist, werde ich mich mit Hoffmann zusammensetzen und mich über seine Perspektive unterhalten. Darauf haben wir uns verständigt."

Der 45 Jahre alte Cyprian, der 2003 Kämmerer in Dormagen wurde, war bereits einmal auf dem Weg, CDU-Bürgermeister-Kandidat zu werden, damals für die Kommunalwahl 2009. In einer unschönen Auseinandersetzung mit Mitbewerber Norbert Dahmen war 2008 sogar von Mobbing die Rede. Cyprian verzichtete schließlich, auch Dahmen scheiterte und stürzte parteiintern tief ab. Lachender Dritter war Peter-Olaf Hoffmann. Cyprian verfügt nach wie vor über gute Kontakte nach Dormagen. Seine Lebensgefährtin ist hier zu Hause, er selbst stand beim Karnevalszug am "Eintopfsamstag" am Straßenrand und feierte abends mit Freunden in der Gaststätte "Flora". Der Jurist, seit 1. März 2011 Kämmerer in Krefeld, sagt: "Dormagen hat einen erfolgreichen Bürgermeister, der, wenn ich mich recht entsinne, gesagt hat, dass er sich eine erneute Kandidatur vorstellen könne. Dadurch stellt sich die Frage überhaupt nicht." Er habe noch einen Vertrag bis 2019 und "in Krefeld noch viel vor".

Ob Hoffmann, der im Mai 66 Jahre alt wird, in zwei Jahren noch mal antritt, glauben nur wenige in CDU-Reihen. Vielmehr sprechen Mitglieder vom Wunsch nach Fortsetzung des Verjüngungsprozesses, der mit Partei-Chef Heryschek (27) begonnen hat. Als potenzieller Nachfolger des Fraktionsvorsitzenden Wiljo Wimmer (51), der im nächsten Jahr nicht mehr kandidiert, wird Jo Deussen (35) genannt — sogar als Bürgermeister-Kandidat. Für dieses Amt war er 2008 auch im Gespräch, damals galt er als noch zu unerfahren. "Aktuell kann ich mir eine Bürgermeister-Kandidatur nicht vorstellen, weil ich im Juni zum dritten Mal Vater werde", sagt der IT-Manager. "Die Frage stellt sich auch, ob ich jetzt schon eine andere berufliche Karriere starten soll." Eher möglich erscheint ihm das Amt als (ehrenamtlicher) Fraktionschef: "Es reizt mich, die Fraktion neu aufzubauen. Das ist etwas, was ich kann." Eine Entscheidung, die Deussen mit seiner Familie und Amtsinhaber Wimmer besprechen will.

Als ein weiterer möglicher BM-Kandidat wird Kai Uffelmann gesehen. Der Kämmerer lässt sich bei vielen Terminen sehen. "Er wird wahrscheinlich auch als ein Name von mehreren ein Thema werden", sagt Heryschek. "Wir brauchen jemanden, der Partei und Bürger mobilisieren und integrieren kann."

(NGZ)
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