Dormagen CDU: Parkhaus am Bahnhof viel zu teuer

Dormagen · Den Vorstoß der SPD, in der Nähe des Bahnhofs ein Parkhaus zu bauen, lehnt die CDU vor allem aus Kostengründen ab.

 In der Woche ist die Parkplatzsituation am Bahnhof (hier auf dem Parkplatz an der Friedensstraße) sehr schwierig.

In der Woche ist die Parkplatzsituation am Bahnhof (hier auf dem Parkplatz an der Friedensstraße) sehr schwierig.

Foto: Linda Hammer

Die Idee klingt nicht gut in den Ohren der schwarz-grün-gelben Koalitionspolitiker: Mit einem Parkhaus will die SPD die Parkplatznot rund um den Bahnhof beheben. Aber ein entsprechender Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, "Das Vorhaben ist unnötig und viel zu teuer", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer.

Die SPD hatte vorgeschlagen, rund 700 Meter vom Bahnhof entfernt ein sogenanntes Paletten-Parkhaus zu errichten, im Bereich zwischen Bahnlinie und K 12. Denn den Sozialdemokraten ist vor allem der Parkplatz-Suchverkehr in dieser Gegend ein Dorn im Auge, von dem auch die Anwohner belästigt werden. Aus Sicht der CDU ein Vorhaben, das unter Kostengesichtspunkten nicht realisierbar ist. Auf rund fünf Millionen Euro beziffert Wimmer alleine die Baukosten. Die CDU hatte sich im Vorfeld bei der Bocholter Stahlbaufirma Giesers nach den Bedingungen erkundigt, die von der SPD als Fachunternehmen angegeben worden war.

Danach ginge es entlang der Bahnline um ein rund 260 Meter langes Gebäude mit drei Etagen. Darin würde es rund 500 Stellplätze geben. "Wenn wir von einem Mittelwert von 10 000 Euro je Stellplatz ausgehen, ergeben sich Baukosten von fünf Millionen Euro — ohne Grundstückskosten und Erschließung", so Wimmer. Unter Berücksichtigung von Abschreibung und Finanzierungs- und Betriebskosten ergäben sich 600 000 Euro pro Jahr und damit eine Stellplatzmiete von 1200 Euro — "eine Vollvermietung vorausgesetzt".

Als zu prüfende Alternative schlägt die CDU den Horremer Schützenplatz vor, der nur an den Festtagen belegt ist. "Der könnte mit Bordmitteln hergerichtet werden", meint der CDU-Fraktionsvorsitzende. Auch die CDU, sagt er, will den Park-Such-Verkehr im Bahnhofsumfeld vermeiden. "Daher benötigen wir ein Mobilitätskonzept." Bus, Car-Sharing, Fahrradstation lauten seine Stichwörter. "Unser Ziel muss es sein, diese Mobilität so attraktiv zu machen, dass die Bürger ihr Auto stehen lassen."

Die ablehnende Haltung der CDU ärgert die Sozialdemokraten. Sie hätten sich gewünscht, dass es zu der von ihnen beantragten Prüfung durch die Technischen Betriebe gekommen wäre. "Es ist ein Unding, dass ein einfacher Prüfauftrag an die Verwaltung von der Koalition mit ihrer Mehrheit abgelehnt wird. Ist Herr Wimmer jetzt unter die Hellseher gegangen, dass er bereits vor der Prüfung weiß, dass ein solches Parkhaus unwirtschaftlich wäre?" fragt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt. Zur vorgeschlagenen Alternative Schützenplatz sagt das Horremer SPD-Ratsmitglied Martin Voigt: "Der Bau von Parkplätzen gefährdet die Förderfähigkeit des Programmes ,Soziale Stadt Horrem'. Will die CDU dies?"

"Wer will denn 700 Meter von seinem Auto bis zum Bahnhof gehen?" entgegnet Margret Steiner (CDU), die sich nach eigener Aussage im Umfeld der Knechtstedener Straße sehr gut auskennt. "Und dann noch dafür bezahlen?" An dieser Straße werden, sagt sie, die Anwohner ständig zugeparkt. "Der Schützenplatz ist die beste Lösung, auch für die Anwohner. Er müsste von der Stadt nur noch entsprechend befestigt werden."

(NGZ)
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