Dormagen BvA will "Schule der Zukunft" werden

Dormagen · Mit ganz unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften und Projekten nimmt das Bettina-von-Arnim-Gymnasium an der Kampagne des Schul- und Klimaschutzministeriums "Schule der Zukunft - Bildung für Nachhaltigkeit" teil.

"Wir sind dabei" steht jetzt noch auf dem Schild, das in der Schule neben denen hängt, die das Gymnasium bereits als "Mint-Schule" und "Schule ohne Rassismus" auszeichnen. Seit Herbst nimmt das BvA an einer weiteren Landeskampagne teil, bei der das Thema Nachhaltigkeit im Fokus steht, und die einen weitere Auszeichnung zur Folge haben soll, nämlich "Schule der Zukunft". Ziel der Kampagne ist, dass die Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) in den Schulen einen hohen Stellenwert erhalten soll. Getaktet ist das Ganze so: Im Frühjahr 2019 dokumentieren die Schulen online ihre Aktivitäten. Das ist die Grundlage für die regionalen Jurys, die im Herbst 2019 die Angebote bewerten werden. Die Auszeichnungen, auf die auch das BvA hofft, schließlich werden 2020 verliehen.

Das Schild ist jetzt Ansporn und Platzhalter zugleich. Denn natürlich wollen Schüler, Schulleitung und Kollegium den weiteren Titel. Und dafür sind sie gleich in verschiedenen "Kategorien" unterwegs, so mit der Näh-AG in der Kategorie "Soziales Engagement". "Seit 2015", erklärt die betreuende Lehrerin Ina Hohn, "nähen die Schüler Baby- und Kinderkleidung für die Esperanza-Kleiderkammer in Dormagen." Schlafsäcke, Mützen, Halstücher, Patchwork-Decken und Kuscheltiere gehören dazu. Unterstützt werden damit auch die in Dormagen lebenden Flüchtlingsfamilien. Wichtig: Verarbeitet werden nur fair gehandelte Stoffe. So ist Rabia zunächst in die Arbeitsgemeinschaft gegangen, um besser nähen zu lernen. "Jetzt macht es mir sehr viel Spaß, etwas für einen guten Zweck zu tun", sagt die Schülerin. Auch Özge ist mit Begeisterung bei der Sache, freut sich über jedes fertige Teil. Aufmerksam auf das Projekt wurde auch die Stiftung Bayer Cares Foundation, die die AG 2017 mit 3500 Euro unterstützen wird. "Mit dem Geld können wir unseren Bestand an Nähmaschinen aufstocken", sagt Ina Hohn. Wichtig auch, dass die Schüler so lernen, selbst gefertigte Kleidung mehr zu schätzen, da sie schnell feststellen, wie viel Arbeit dahinter steckt.

Auch die Nachhaltigkeits-AG, geleitet von den Lehrerinnen Lucie Bergins und Miriam Lieske, will ihren Beitrag zu einer "Schule der Zukunft" leisten - und das mit dem Verkauf von fair gehandelten Produkten. "Anfangen wollen wir mit Bananen und Schokolade", sagt die 14 Jahre alte Carla. Ein deutliches Zeichen hat die AG bereits am 2. Februar mit dem Fairtrade-Tag gesetzt, an dem Vorträge und Workshops die Schüler informierten. Um nun auch das Siegel als Fairtrade-Schule zu erhalten, müssen die Aktionen weiter laufen. Denn der Verkauf von fair gehandelten Produkten reicht dafür nicht aus. So muss auch einmal im Jahr ein Projekt zum Thema angeboten und es muss im Unterricht behandelt werden.

Geplant sind außerdem Aktionen, wie das Sammeln von Pfandflaschen, von Batterien und alten Handys zum Recyclen. Eingeführt werden soll außerdem in diesem Schuljahr ein Zertifikat für "herausragendes soziales Engagement". Belohnt werden soll dabei nur langfristiger und umfangreicher Einsatz und das Zertifikat an maximal fünf Prozent der Schüler pro Jahrgang verliehen werden. Zu weiteren Aktivitäten für die Auszeichnung gehören u.a. der Wiederaufbau des Insektenhotels sowie das Projekt "Gesundheit digital 2.0". Mit Ergometern sollen die Schüler in den Pausen ihre Handys aufladen können.

(NGZ)
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