Burg-Junge aus Dormagen-Hackenbroich So machen Schützen die zerstörte Burg sichtbar

Hackenbroich · Dort, wo zurzeit ein Grüngürtel zwischen Grundschule Burg und der Kita St. Katharina liegt, stand vom 14. Jahrhundert bis 1953 die Burg Hackenbroich. Um die Erinnerung an dieses Gebäude wachzuhalten, setzt sich der Schützenzug „Burg-Junge 1985“ aus Hackenbroich ein.

 Ein altes Foto der Burg, die 1953 abgerissen wurde.

Ein altes Foto der Burg, die 1953 abgerissen wurde.

Foto: Burg-Junge Hackenbroich

Neben der Grundschule weisen auch die benachbarten Straßen „Burgstraße“ und „Am Burggraben“ auf die historische Stätte hin – ansonsten ist das Gebäude aus dem Alltag verschwunden. Seit dem vergangenen Jahr planen die Brauchtumshüter um Stefan Buchartz mehrere Aktionen, um die Burg wieder darzustellen. „Aber wie macht man das, wenn sie nun mal nicht mehr zu sehen ist“, berichtet Buchartz lachend von den Überlegungen. Angefangen mit Fahnen, mit denen sie beim Schützenfest auf die Burg hinwiesen, schlossen sich Treffen mit den Hackenbroicher Heimatfreunden, der Stadt Dormagen und anderen Interessierten an, die gemeinsam das geschichtliche Erbe Hackenbroichs besser präsentieren möchten. So haben die Burg-Junge nun Butterbrotdosen mit dem Burg-Bild bedrucken lassen, auch Bierdeckel mit diesem besonderen Hackenbroicher Motiv gibt es. Mit den Mädchen und Jungen der Kita St. Katharina wurde eine Mal-Aktion veranstaltet, bei der die Burg in vielen Farben ausgemalt wurde.

Die Ergebnisse dieses farbenfrohen Einsatzes der Hackenbroicher Kinder konnten die rund 100 Besucher beim Stadtteilgespräch mit Bürgermeister Erik Lierenfeld in der Grundschule Burg bewundern. Dort stellte Stefan Buchartz die Initiativen für die Burg vor. Und die können sich sehen lassen. „Wir wollten unsere Initiativen vernetzen“, weist Buchartz auf Treffen seines Zugs, der Heimatfreunde, der App „UnserDormagen“, weiterer engagierter Bürger sowie die Koordination durch die Stadt und Hilfe vom Kreisarchiv hin. Das Ziel: „Wir wollen Ideen entwickeln, wie die Burg und ihre Geschichte präsentiert werden.“ Die Besucher des Stadtteilgesprächs erlebten dann als „Weltpremiere“, wie Erik Kremer von „UnserDormagen“ das 3D-Modell der Burganlage vorführte. Das soll noch weiter verfeinert werden, weswegen Fotos und andere Dokumente gern entgegengenommen würden. „Wir wollen auch Zeitzeugen einbinden, uns von ihren Erlebnissen mit der Burg zu berichten“, so Stefan Buchartz. Geplant ist ein Thementag, bei dem auch die Zeitzeugen und ihre Erinnerungen zu Wort kommen sollen.

 Stefan Buchartz von den „Burg-Junge“ Hackenbroich zeigt eins der von Kinder der Kita St. Katharina ausgemalten Bilder der Burg. Auch auf Brotdosen und Bierdeckeln haben die Burg-Junge das Gebäude verewigt.

Stefan Buchartz von den „Burg-Junge“ Hackenbroich zeigt eins der von Kinder der Kita St. Katharina ausgemalten Bilder der Burg. Auch auf Brotdosen und Bierdeckeln haben die Burg-Junge das Gebäude verewigt.

Foto: Carina Wernig

Um Lage und Bedeutung der Burg aufzuzeigen, ist eine Infotafel am Burggelände geplant. „Hans-Josef Schlömer hat sich bereit erklärt, das Schild zu sponsern“, sagte Bürgermeister Lierenfeld, der sich bei den engagierten Hackenbroichern für ihre Initiative bedankte.

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