Dormagen Bürgermeister will die Musikschule in Dormagen behalten

Dormagen · Die Zeichen stehen ganz klar auf Sparkurs: Stadtkämmerin Tanja Gaspers will die städtische Musikschule verschlanken, dort muss nach und nach ein Einsparvolumen von 150.000 Euro erreicht werden. Derzeit verschlingt die Einrichtung 650.000 Euro jährlich. Zu viel, auch im Vergleich zu anderen Kommunen. Dass dieses Einsparziel aber gleichzeitig ein Fingerzeig auf eine Abgabe der Trägerschaft an den Rhein-Kreis Neuss ist, dementiert Bürgermeister Erik Lierenfeld. Im Gegenteil: "Ich kann die angeblichen Synergien nicht erkennen", sagt er. Seine Tendenz geht dahin, "die Musikschule in den Grundzügen zu erhalten", in der Regie der Stadt. Klar sei aber auch, dass die Jahreswochenstunden, die dort unterricht werden, zu hoch sind und abgespeckt werden müssen. Nach Angaben von Kreiskulturdezernent Tilmann Lonnes sind es in Dormagen 540 Jahreswochenstunden, in Grevenbroich beispielsweise nur rund 300. Daher scheint klar, dass bald nicht mehr alle Instrumente in allen Varianten und in diesem Umfang unterrichtet werden.

In den vergangenen Monaten war immer im Gespräch, dass der Rhein-Kreis auch die Dormagener Musikschule übernimmt. Ein entsprechendes Interesse wurde auch von dort signalisiert. "Wir sind grundsätzlich für solche Überlegungen offen", sagte Kreis-Kulturdezernent Tilmann Lonnes.

Hintergrund ist: Politik und Stadt wollen sich verstärkt um interkommunale Kooperationen kümmern. Dabei geht es dann vor allem um Einsparpotenziale, um den defizitären Haushalt zu entlasten. Eine Möglichkeit ist, die Musikschule durch den Rhein-Kreis Neuss betreiben zu lassen, wie es bereits Grevenbroich macht. In Arbeitstreffen ist im Laufe des Jahres offenbar über eine solche Möglichkeit bereits gesprochen worden.

(schum)
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