Dormagen Bürgerhaus-Platz zu schade zum Parken
Dormagen · In diesem Jahr sollen die Weichen für das Großprojekt Archiv-Neubau auf dem Bürgerhaus-Platz in Zons gestellt werden. Die Anwohner können sich am 26. Februar beim Kulturausschuss in der Nordhalle über die Pläne informieren.
Es ist das größte Investitionsprojekt des Rhein-Kreises Neuss in den nächsten Monaten. Wie Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes betont, sollen auf dem Platz des Bürgerhauses Zons mit dem Bau eines Archiv-Erweiterungsgebäudes auch städtebaulich Akzente gesetzt werden: "Wir haben jetzt die Chance, für Zons eine sehr ansprechende, große Lösung zu finden, die der Zollfeste gut tun wird." Dabei könne der Rhein-Kreis nicht nur seiner Kernaufgabe, das Archivgut zu sichern und zugänglich zu machen, gerecht werden, sondern auch "mithelfen, den Tourismus in hochwertiger Qualität zu sichern".
Darin stimmen Lonnes viele Dormagener Entscheidungsträger zu. So hatte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann beim CDU-Empfang in Zons betont, dass die nun bald anstehende Entscheidung über das Areal rund um das Bürgerhaus wichtig für Zons ist: "Dass das Archiv im Rhein-Kreis Neuss dort einen Erweiterungsbau erhält, sichert die gute Nutzung des Platzes für viele Jahre." Er hoffe, dass die Gestaltungsdiskussion zu einem guten Ergebnis führe, das keinen weiteren Straßenverkehr in die Altstadt lenke.
Denn das Problem der Parkplätze ist für die Anwohner entscheidend, wie auch Wiljo Wimmer, CDU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Zons, sagt: "Neben den Vorstellungen des Bauherrn, des Rhein-Kreises, müssen auch die Anwohnerwünsche mitberücksichtigt werden." Allerdings stellt Wimmer klar, dass er dem Projekt Archivbau an der Stelle des Bürgerhauses positiv gegenübersteht: "Der Schandfleck könnte so verschwinden." Er hofft auf eine "vernünftige Lösung", mit der Parkplätze weiterhin vorhanden, allerdings optisch kaschiert werden könnten. Denn es gehe um mehr als um Abstellfläche, betont Wimmer: "Der exponierte Platz ist städtebaulich zu wertvoll, als dass man ihn rein als Parkplatz nutzen sollte." Dem stimmt Kämmerer Kai Uffelmann zu: "Wir brauchen Parkplätze, aber auch das große Ganze."
Die Zonser kämpfen in ihren knapp bemessenen Altstadtgrenzen um jeden Parkplatz. Der Rhein-Kreis und die Stadt möchten die Bewohner umfassend über die Pläne des Neubaus und die mögliche Platzgestaltung informieren. Die erste Möglichkeit dazu besteht in der öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag, 26. Februar, um 17 Uhr in der Nordhalle Zons. Dort stellen Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes und Michael Baumeister, der Leiter der Kreisgebäudewirtschaft, die Pläne vor. In der L-Form des alten Klosters, das bis 1967 auf dem Platz stand, soll ein Gebäude entstehen, für dessen Fassade mehrere Ideen besprochen werden: Hellere und dunklere Tontafeln werden ebenso diskutiert wie eine Schrift, die den Zweck des Archiv-Gebäudes widerspiegelt.
"Die drei Entwürfe in insgesamt vier Varianten sind nur eine Möglichkeit, den Neubau umzusetzen", weist Lonnes darauf hin, dass Spielraum existiere. Mit dem Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Dormagen ist auch die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen als Eigentümerin des Hauses mit bei den Gesprächen dabei, um aus drei Entwürfen einen zu machen. Deren Geschäftsführer, Ulrich Pfister, befürwortet die Pläne des Kreises, dort neu zu bauen: "Wenn die Bausünde abgerissen wird, verschönert sich der Platz automatisch."
Noch 2013 möchte Lonnes die Planungsphase für den Archiv-Erweiterungsbau abgeschlossen haben. "Dabei werden wir die Anwohner beteiligen", betont er.
