Dormagen Bürger kämpfen für Alte Schule

Dormagen · Mit emotionalen Appellen an Kämmerer Ulrich Cyprian setzten sich die Hackenbroicher am Dienstag beim Senioren-Treff für die Alte Schule ein. Einen Umzug ins Bürgerhaus können sie sich nicht vorstellen. Sie wollen bleiben, wo sie sind.

 Zahlreiche Hackenbroicher machten sich gestern Nachmittag für den Erhalt der Alten Schule an der Dormagener Straße stark. Überwiegend waren es die Senioren, die an Kämmerer Ulrich Cyprian appellierten, mit dem Senioren-Treff nicht in das Bürgerhaus umziehen zu müssen.

Zahlreiche Hackenbroicher machten sich gestern Nachmittag für den Erhalt der Alten Schule an der Dormagener Straße stark. Überwiegend waren es die Senioren, die an Kämmerer Ulrich Cyprian appellierten, mit dem Senioren-Treff nicht in das Bürgerhaus umziehen zu müssen.

Foto: Hans Jazyk

Hoch emotional ging es Dienstagnachmittag in der Alten Schule zu. Die Hackenbroicher richteten eindringliche Appelle an Stadtkämmerer Ulrich Cyprian, der gekommen war, um den Senioren Rede und Antwort zu stehen — noch bevor der Stadtrat offiziell über die Vorschläge für die Alte Schule und das Bürgerhaus informiert wurde. Die Senioren wollen ihren Treffpunkt, ihre Alte Schule, nicht verlieren. Einen Umzug ins Bürgerhaus an der Salm-Reifferscheidt-Allee können sie sich nicht vorstellen.

"Die Leute mühen sich ab, um zum Senioren-Treff zu kommen. Wissen Sie, was es bedeutet, wenn der Treff nun plötzlich am anderen Ende des Dorfes wäre?", fragte Lydia Fuchs. Die jüngsten Besucher seine knapp unter 70, die ältesten über 90 Jahre alt, gab sie zu bedenken. "Ich bin fest davon überzeugt, dass der Treff mit diesen Plänen zerbricht", meinte Bruni Linke. Der Vorsitzende des Senioren-Treffs, Roland Hoffmann, begrüßte, dass Cyprian nach Hackenbroich gekommen war, um eine offene und faire Diskussion zu führen. "Sie werden nun sicher auch daran gemessen werden, wie Sie den Prozess weiter vorantreiben", sagte er.

Nicht nur die Teilnehmer des Senioren-Treffs, sondern auch zahlreiche Bürger waren gekommen, um sich die Vorschläge der Stadtverwaltung zur künftigen Nutzung der Alten Schule anzuhören. Nach über eineinhalbstündiger — teils hitziger, teils wenig sachlicher — Diskussion hatte der Erste Beigeordnete alles gesagt. "Die Ideen, die wir der Presse am Donnerstag und Ihnen heute vorgestellt haben, sind etwa vier Wochen alt", erläuterte er. Es sei noch nicht das Geringste entschieden. Die Bürger waren anderer Meinung: "Es ist doch längst klar, dass die Alte Schule abgerissen wird", hieß es.

Der Hackenbroicher und Vizebürgermeister Hans Sturm, der die Veranstaltung auch als Mitglied des Fördervereins des Senioren-Treffs besuchte, machte nochmals deutlich, dass es sich um völlig neue Ideen handele. Er wehrte sich zudem gegen Vorwürfe der vergangenen Tage, er würde nur zusehen und sich nicht um seinen eigenen Stadtteil kümmern: "Das kann mir keiner unterstellen! Wenn das aber hier einhellige Meinung ist, ist meine Arbeit für den Förderverein nicht mehr notwendig", erklärte er enttäuscht. Kurz nachdem er selbst über die Verwaltungsvorschläge informiert wurde, hatte Sturm bei den Aktiven des Senioren-Treffs vorgewarnt. "Ich wollte nicht, dass der Vorstand aus der Zeitung von den Ideen erfährt", ergänzte Sturm. Im Anschluss an die Diskussion baten einige Anwesende Bürgermeister Sturm in rührenden Szenen um Entschuldigung. Öffentlich sei ein falscher Eindruck entstanden.

Cyprian kündigte abschließend an, wiederzukommen.

(NGZ)
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