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Dormagen Bücherei wandelt sich zum Infozentrum

Dormagen · Heute ist der deutschlandweite Tag der Bibliotheken. Die Einrichtung in Dormagen beteiligt sich daran mit einer Krimi-Lesung mit Chris Stoffels. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Stadtbibliothek sehr stark weiterentwickelt.

 Die stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek Dormagen Katrin Pöllnitz hat in den zurückliegenden 20 Jahren einen tiefgreifenden Wandel in ihrer Einrichtung miterlebt und mitgestaltet.

Die stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek Dormagen Katrin Pöllnitz hat in den zurückliegenden 20 Jahren einen tiefgreifenden Wandel in ihrer Einrichtung miterlebt und mitgestaltet.

Foto: Linda Hammer

Anfang der 1970er Jahre gab es in der damals noch jungen Stadtbibliothek Dormagen eine kleine Revolution: "Damals wurden Kassetten ins Programm aufgenommen. Das war die erste Anschaffung der Bibliothek, die kein Buch war", erzählt Katrin Pöllnitz. Die seinerzeit bahnbrechende Neuerung hat die stellvertretende Leiterin der Einrichtung noch nicht selbst miterlebt; den Hinweis hat sie in einer Chronik gefunden. An Veränderungen gemangelt hat es indes auch in den vergangenen 20 Jahren nicht, in denen Pöllnitz in der Bücherei tätig war. Im Gegenteil: Die Entwicklung wurde immer rasanter, Pöllnitz und Leiterin Claudia Schmidt haben hautnah miterlebt, wie aus der Bücherei im klassischen Stil ein modernes Medien- und Informationszentrum wurde, das darüber hinaus ein beliebter Treffpunkt ist, an dem Menschen zusammenkommen und sich austauschen können.

Die Liste der Angebote ist inzwischen so lang, dass die stellvertretende Bibliotheksleiterin genau nachdenken muss, um nichts zu vergessen. Im vergangenen Jahr gab es rund 310 Veranstaltungen in der Dormagener Stadtbücherei — praktisch alle Zielgruppen wurden angesprochen. Literatur- und Erzählcafé gehören dazu, Sommerleseclub und Leseclub Junior, Führungen für Schulklassen, der so genannte Gaming Monday mit PC-Spielen, die Vorleseaktion Lesepass, Kulturrucksack-Angebote, Ausstellungen und diverse Einzelveranstaltungen. Sogar zur Filmkulisse wurde die Bücherei schon — 2011 bei Dreharbeiten zur SAT1-TV-Krimiserie "Der letzte Bulle" mit Hauptdarsteller Henning Baum.

Ein noch recht neues "Herzstück" ist der Lernort im Erdgeschoss. Dort kann man in Gruppen oder alleine lernen und sich informieren, mit eigenem Laptop oder an den PC der Bibliothek. Der Lernort ist als Stätte der Begegnung eingerichtet worden, er soll die Lese- und Medienkompetenz fördern und zudem der Freizeitgestaltung dienen.

Zum Credo der Bibliothek, dass der Kunde im Mittelpunkt stehen soll, gehört auch ein stetig besserer Service. Mittlerweile können Medien online verlängert werden (zum Beispiel über www.stadtbibliothek-dormagen.de, dann dem Link Onlinebibliothek folgen), außerdem haben Nutzer viele Mitbestimmungsmöglichkeiten beim Erwerb neuer Medien. "Die ersten Zehn auf den Bestseller-Listen von Spiegel und Focus schaffen wir sowieso an", berichtet Pöllnitz. Darüber hinaus würden viele Kundenwünsche berücksichtigt — bei Büchern basieren laut Pöllnitz zurzeit etwa 30 Prozent der Neueinkäufe auf Kundenwünschen, bei DVDs sogar ungefähr 40 Prozent. Aktuell besonders gefragt ist Krimi-Autor Jussi Adler-Olsen. Bei Kindern immer noch sehr beliebt: "Pippi Langstrumpf" und andere Bücher von Astrid Lindgren.

Über 47 000 Medien verfügt die Stadtbibliothek, davon sind etwa 10 000 keine Bücher, sondern CDs, DVDs, Hörbücher und Konsolenspiele. Auch einige Kassetten gibt es noch. "Aber die nehmen wir allmählich aus dem Programm", sagt Katrin Pöllnitz. Das "revolutionäre" Medium aus den 70er Jahren ist zum Auslaufmodell geworden.

(NGZ)
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