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Dormagen Brunftzeit im Tannenbusch

Dormagen · Wird das Wetter kälter, steht auch im Tannenbusch die Brunft, die Paarungszeit, an. Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, erklärt in der NGZ, was es mit den röhrenden Hirschen auf sich hat.

 Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Dormagen, füttert im Wildpark Tannenbusch einen Damhirsch mit prächtigem Schaufelgeweih.

Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Dormagen, füttert im Wildpark Tannenbusch einen Damhirsch mit prächtigem Schaufelgeweih.

Foto: Stefan Büntig

Marc Pellekoorne ist in diesen Tagen gespannt. "Mal sehen, wie sich Hugo so macht", sagt der 32-Jährige, während er am Gatter der Hirsche im Wildpark Tannenbusch vorbeigeht. Seine Schritte knirschen auf dem bereits herabgefallenen Laub. Die ersten Kastanien und zahlreiche Eicheln liegen auf dem Boden des Geländes.

"Noch etwa ein bis zwei Wochen, dann geht es richtig ab", schätzt er und ergänzt: "zunächst geht es in den höheren Lagen los, wo es kälter ist". Doch auch im Tannenbusch soll die so genannte Brunft, die Paarungszeit, bald beginnen.

Die Hirsche des Wildparks haben es sich an diesem späten Nachmittag in etwa 40 Metern Entfernung auf der Wiese gemütlich gemacht. "Das dort rechts ist Hugo", sagt Pellekoorne, der neue Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Dormagen, und zeigt auf den Paarhufer mit seinem mächtigen Geweih. Hugo ist der Platzhirsch im Wildpark.

"Er ist erst drei Jahre alt", ergänzt Pellekoorne, dessen Schutzgemeinschaft Eigentümer der Tiere im Tannenbusch ist. Hugos Vorgänger Rudolf war mit seinen 13 Jahren zu alt, um für den Fortbestand des Rudels zu sorgen. So liegen die Hoffnungen nun auf Hugo. "Die Brunft bei den Rothirschen dauert von September bis Mitte Oktober. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in der Nacht ist dann das Röhren zu hören", erklärt er.

Die Rothirsche im Tannenbusch leben in einer Haremsgruppe, bei denen ein Männchen mehrere Weibchen und den gemeinsamen Nachwuchs um sich schart. Der Hirsch als König der Wälder paart sich mit mehreren Weibchen. "Rothirsche kommen in unserer Region nicht vor. Sie sind aber zum Beispiel in der Eifel zu finden", sagt Pellekoorne, der sich auf den Weg zum nächsten Gatter macht und erklärt: "In unseren Wäldern gibt es Wildschweine, Rehe und Damwild."

Am Gatter lockt Pellekoorne die Damhirsche mit Eicheln an. "Die meisten Besucher glauben, dass das Rehe sind", erzählt er aus seiner Erfahrung. Die Damhirsche mit dem so genannten Schaufelgeweih scheinen zutraulicher als ihre Rotwild-Kollegen. "Ihre Brunft beginnt, wenn die des Rotwilds abklingt", erklärt der Vorsitzende. In der Natur, so erzählt er, ist das Damwild sehr selten zu sehen.

"Die Hirsche haben sehr gute Augen und verstecken sich", sagt Pellekoorne. Doch schützt sie das nicht vor dem Straßenverkehr. "Das meiste Damwild wird durch den Autoverkehr getötet", ergänzt er. Vor allem in den Herbstmonaten sollten Autofahrer wieder mit Wild rechnen, das die Straße kreuzt. Auf dem Rückweg zum Parkplatz geht es vorbei an den Widdern, dem Muffelwild. "Auch die kommen nach dem Rotwild in die Brunft", weiß der Wild- und Waldexperte.

(NGZ/rl)
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