Mehrere zehntausend Briefe lagerten Zuhause Briefträger war angeblich überfordert

Mehrere zehntausend Briefe lagerten Zuhause · Manch ein Bürger in Neuss und Dormagen wunderte sich, dass er weniger Post bekam, Werbesendungen tageweise selbst in der Vorweihnachtszeit ganz ausfielen. Eine Auflösung des Rätsels liefert jetzt die Neusser Polizei. Nach einigen Verdachtsmomenten ermittelten Neusser Kripo-Beamte in enger Zusammenarbeit mit der Konzernsicherheit der Deutschen Post AG gegen einen 35 Jahre alten Postzusteller.

Der Mann steht in dem dringenden Verdacht, seit Mai 2000 bis in diese Tage mehrere zehntausend Briefe und Wurfsendungen, die ihm zum Austeilen anvertraut waren, nicht zugestellt zu haben. Der Verdächtige war nach Angaben der Neusser Polizei-Pressestelle als Briefträger in Neuss und in Dormagen eingesetzt worden. Die Verdachtsmomente gegen den 35-Jährigen verdichteten sich. So wurde die Wohnung des Mannes in der Neusser Innenstadt Ende vergangener Woche durchsucht.

Und dort fanden die Ermittler, was sie gesucht hatten: jede Menge Post. Sie stießen auf eine Vielzahl von Briefen und Wurfsendungen, die bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht geöffnet waren. Beruhigend für die Bürger: Bei zwei Drittel der Poststücke handelt es sich um Werbesendungen. Insgesamt geht die Kripo davon aus, dass mehrere zehntausend Briefe und Werbepost nicht zugestellt wurden. In seiner polizeilichen Vernehmung gab der Mann an, mit der Verteilung dieser Vielzahl der Sendungen überfordert gewesen zu sein.

Die Deutsche Post AG wird die sicher gestellten Sendungen jetzt mit einem Informationsschreiben an die jeweiligen Absender zurück schicken. Für Fragen möglicher Geschädigter hat die Deutsche Post AG ab Freitag, 29. November, eine Hotline eingerichtet. Die Nummer der Hotline lautet: 02166/96903650. Den Zusteller erwartet jetzt ein Verfahren vor Gericht und viel Ärger mit seinem Arbeitgeber.

(NGZ)
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